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Staatliche Forscher empfehlen Immunokastration

Das bundeseigene Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit plädiert dafür, der Immunokastration ab Januar 2019 den Vorzug zu geben. Das Argument einer möglichen Ablehnung durch die Verbraucher hebeln die Forscher deutlich aus. Außerdem attestieren sie der Methode einen Kostenvorteil gegenüber anderen Alternativen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das bundeseigene Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit plädiert dafür, der Immunokastration ab Januar 2019 den Vorzug zu geben. Das Argument einer möglichen Ablehnung durch die Verbraucher hebeln die Forscher deutlich aus. Außerdem attestieren sie der Methode einen Kostenvorteil gegenüber anderen Alternativen.


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Ausgerechnet am Tag der Abstimmung im Bundesrat am vergangenen Freitag hat das staatliche Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) eine Stellungnahme zu den Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration vorgelegt. Es formuliert darin seine Empfehlung sehr eindeutig. „In Abwägung der Belastungen für die Tiere ist aus tierschutzfachlicher Sicht die Impfung gegen Ebergeruch die mit Abstand geeignetste Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration“, schreibt das FLI darin.


Die geimpften Tiere würden ruhiger, weniger aggressiv, zeigten weniger Aufreiten und ihre Hoden würden kleiner. Tiere, die bei der Impfung „durchgerutscht“ sind, können anhand dieser Verhaltensmerkmale erkannt und nachgeimpft werden. Nach Erfahrungen aus der Praxis betreffe dies lediglich 0,5-2 % der Tiere. „Werden diese Tiere nachgeimpft, ist die Geruchsvermeidung durch die Impfung genauso wirksam wie bei chirurgischer Kastration“, so die Wissenschaftler in ihrer Stellungnahme weiter.


Geringste Belastung für die Tiere


Die Belastung der Tiere durch die Impfungen, etwa das notwendige kurzfristige Fixieren und der Einstich bei der Impfung der Tiere, sei außerdem vergleichsweise gering. Das Selektieren der Tiere könne durch getrennte Haltung von männlichen und weiblichen Mastschweinen vereinfacht werden, empfehlen die Wissenschaftler. Die Belastung der Tiere bei chirurgischer Kastration unter Betäubung sei deutlich größer. Auch die Belastung bei der Jungebermast halten die Forscher für höher. „Zumindest unter den vorherrschenden Haltungsbedingungen können sich die Tiere aufgrund ihres ausgeprägten Sozialverhaltens (Kämpfe, Aufreiten) insbesondere gegen Ende der Mast auch schwerwiegende Verletzungen zufügen“, heißt es in der Stellungnahme.


Impfstoff ist unbedenklich


Das häufigste Argument gegen die Impfung, die Befürchtung, dass Verbraucher Fleisch von geimpften Tieren ablehnen, wischen die Forscher ziemlich deutlich vom Tisch. „Dass mögliche Gründe für eine Ablehnung wissenschaftlich nicht haltbar sind, liegt auf der Hand: Im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit ist der Impfstoff unbedenklich, da er nur nach Injektion wirksam wird und bei oraler Aufnahme im Verdauungstrakt vollständig abgebaut wird“, schreiben sie. Daher bestehe auch keine Wartezeit. Beim Fleisch geimpfter Tiere handele es sich auch nicht um „Hormonfleisch“, so die Wissenschaftler weiter. „Zwar wird mit der Impfung in den Hormonhaushalt der Tiere eingegriffen, allerdings passiert dies bei jeglicher Form der Kastration“, schreiben sie. Das Argument, dass lokale Metzgereien das Fleisch von geimpften Jungeber nicht abnehmen wollen, lassen die Forscher nicht gelten. Denn diese Ablehnung auf Seiten der Schlachter und Verarbeiter beruhe auf der befürchteten Ablehnung dieses Fleisches durch Verbraucher, die wissenschaftlich nicht haltbar sei.


Impfung ist kostenneutral


Auch das Kostenargument überzeugt das FLI nicht. „Gerade die Impfung gegen Ebergeruch ist laut mehrerer Studien und Praxiserfahrungen jedoch zumindest kostenneutral bzw. hat einen Kostenvorteil gegenüber anderen Alternativen, da geimpfte Tiere bis zur zweiten Impfung eine bessere Zunahme und Futterverwertung zeigen als chirurgisch kastrierte Tiere“, schreiben sie. Allerdings verschieben sich bei der Impfung die Kosten (inkl. Arbeitskosten) der Kastration vom Ferkelproduzenten zum Mäster.


Aufklärung nötig


Die Landwirtschaft die Schlachtunternehmen und die Handelsunternehmen ruft das FLI auf, sich „deutlicher als bisher und umfassend zur Abnahme des Fleisches von immunokastrierten Tieren zu verpflichten“. Die Politik sollte hingegen die Aufklärung der Verbraucher nachhaltig unterstützen, heißt es weiter.

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