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Tönnies-Schlachthof

Stau im Stall: Schlachthofschließungen sind tierschutzrelevant!

Die Lage spitzt sich zu. Durch fehlende Schlachtkapazitäten ergeben sich große Tierschutzprobleme, warnt die Bundestierärztekammer. Die Problemlösung könne nicht den Tierhaltern überlassen werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Aufnahmestopp des Tönnies-Werkes in Rheda-Wiedenbrück soll planmäßig noch bis zum 17. Juli dauern, vor allem um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Derzeit wird über ein Hygienekonzept von Tönnies diskutiert, das die Öffnung womöglich schon eher möglich machen könnte. Landrat Sven Georg Adenauer hat aber am Montag verlauten lassen: "Das Konzept, das die Firma vorgelegt hat, beantwortet bei Weitem nicht alle Fragen, die geklärt werden müssen."

Die Bundestierärztekammer warnt derweil vor großen Tierschutzproblemen: „Der plötzliche Wegfall von Schlacht- und Zerlegekapazitäten hat unmittelbare Auswirkungen auf die tierhaltenden Betriebe und die Tiere in den Ställen", betont Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der Bundestierärztekammer. Dabei können tierschutzrelevante Probleme entstehen:

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  • Es kommt zu höheren Besatzdichten und zur Überbelegung in den Ställen, was insbesondere bei sommerlichen Temperaturen mit einer höheren Kreislaufbelastung für die schweren Tiere einhergehe. Es ist nicht auszuschließen, dass dadurch vermehrt Tiere verenden.
  • Die Transportwege zu alternativen Schlachtstätten, u.U. sogar im Ausland, werden deutlich länger. Gerade in der warmen Jahreszeit sind lange Transporte aber kritisch und sollten vermieden werden. Für ohnehin kreislaufschwache Tiere ergeben sich zusätzliche Belastungen.
  • Auch in den Küken- und Ferkelaufzuchten sei ein Rückstau mit entsprechenden Überbelegungen der Ställe zu erwarten.

Fehlende Schlachtkapazitäten durch andere Standorte zu kompensieren sei nur schwer möglich: Die notwendigen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln haben bereits deutliche Kapazitätseinbußen zur Folge. Darüber hinaus stehen aufgrund der branchenweiten Tests und zahlreicher offener Testergebnisse weniger Mitarbeiter zur Verfügung. Daher müssen die Schlachtzahlen allgemein zurückgefahren werden. Die Forderung, Produktionspersonal in Schlachtung und Zerlegung zweimal wöchentlich zu testen, verstärkt diesen Kapazitätsmangel. Eine kurzfristige Erhöhung der Schlachtkapazitäten in bisher nicht betroffenen Schlachtbetrieben dürfte daher auch bei gutem Willen aller Beteiligten schwierig werden. Es ist zu erwarten, dass sich die Lage weiter zuspitzt.

Bundestierärztekammer fordert Krisengipfel

Die BTK fordert die Bundesregierung daher auf, umgehend einen Krisengipfel unter Einbeziehung von Tierärzten, Landwirten, Schlachthofbetreibern und zuständigen Behörden einzuberufen, um schnell Lösungen für die aktuelle Situation zu finden.

„Die Konzentration auf wenige große Schlachtunternehmen, die zu Lasten regionaler Betriebsstrukturen ging, rächt sich jetzt", ergänzt der BTK-Präsident. Es müssen praktikable, tierschutzgerechte Lösungen für die Tiere gefunden werden, die jetzt in der Mast und Aufzucht sind. Hier sind die Haltungs- und Schlachtbetriebe in enger Zusammenarbeit mit den Veterinärbehörden gefordert.

Es kann nicht sein, dass schlicht keine Schlachttiere mehr angekauft und die Problemlösung den tierhaltenden Betrieben überlassen wird.“
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