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Stromausfall: So können Schweinehalter vorsorgen

Für Schweinehalter ist es wichtig, optimal für einen kurzzeitigen oder längeren Stromausfall gewappnet zu sein. Wir geben Tipps für den Notfall.

Lesezeit: 4 Minuten

Unser Autor:Bernhard Feller, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Es muss nicht das Horror-Szenario „Blackout“ sein – auch durch Blitzeinschlag, einen Brand oder umgeknickte Strommasten kann es zur Unterbrechung der Stromversorgung kommen. Schweinehalter sind jedoch auf eine dauerhaft funktionierende Stromversorgung ihres Betriebes angewiesen.

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Selbst kleine Störungen, z. B. in der Lüftungstechnik, können für die Tiere lebensgefährlich werden. Auch die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung schreibt vor, dass Tierhalter entsprechende Vorkehrungen hinsichtlich verschiedener Ausfälle in der Stalltechnik treffen müssen.

Hier einige Tipps zur Notstromversorgung sowie für Notfallpläne, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Vor Datenverlust schützen

Damit die Alarmanlage bei Stromausfall anspricht, sollte man regelmäßig prüfen, ob die Akkus noch funktionsfähig sind und die Alarmweiterleitung reibungslos läuft. Viele Versorgungsprozesse wie die Lüftungs- und Fütterungstechnik, die Wasserversorgung, sowie die Heizung und die Beleuchtung sind während eines Stromausfalls auf eine funktionierende Notstromversorgung angewiesen. Kurzfristige Ausfälle lassen sich mithilfe von Notstrom bewältigen. Die Stromversorgung kann dabei auf unterschiedlichen Wegen aufrechterhalten werden.

Eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) schützt angeschlossene Systeme vor Stromausfall, Unter- und Überspannung sowie Frequenzänderungen. Sie ist darauf ausgelegt, kurzfristige Netzausfälle zu überbrücken, bis ein Notstromaggregat die Versorgung übernimmt.

Eine USV-Anlage arbeitet mit Akkus und versorgt sensible Geräte wie PCs oder Steuerungssysteme unterbrechungsfrei mit Strom, damit es nicht zu Datenverlusten bei einem Netzausfall kommt.

Leistung errechnen

Die Kapazität der Akkus ist jedoch begrenzt. Deshalb sollte bei einem Stromausfall so schnell wie möglich ein Notstromaggregat die Versorgung übernehmen. In der Landwirtschaft kommen vor allem Zapfwellengeneratoren oder Dieselaggregate zum Einsatz.

Die Leistung des Gerätes muss dabei zum Betrieb passen. Dafür addiert man zunächst den Strombedarf aller notwendigen Verbraucher im Schweinestall wie die Lüftungsanlage samt Steuerung, die Fütterungsanlage, die Wasserversorgung sowie die Heizung und Beleuchtung. Die Angaben zum elektrischen Anschlusswert sind in kW auf den Typenschildern an den Motoren zu finden.

Für eventuell zusätzliche Verbraucher schlägt man auf den errechneten Leistungsbedarf einen Sicherheitszuschlag von 20 bis 25 % auf. Der ermittelte Wert geteilt durch 0,8 ergibt dann den erforderlichen Leistungsbedarf des Notstromaggregats. Dieser Wert wird in der Einheit Kilovoltampere (kVA) angegeben. Ist beispielsweise im Betrieb ein Notstrom von 20 kW erforderlich, berechnet sich die benötigte Generatorleistung wie folgt: 20 kW x 1,25 : 0,8 = 31 kVA.

Bei Zapfwellengeneratoren sollte der antreibende Schlepper als Motorleistung das 1,5-fache der notwendigen Generatorleistung des Notstromaggregates aufweisen. Die Generatorleistung multipliziert mit 1,5 ergibt dann die erforderliche Motorleistung des Schleppers aus der Beispielrechnung: 31 kVA x 1,5 = 45 kW (ca. 60 PS).

Installation durch Fachmann

Notstromaggregate sind zurzeit stark gefragt. Das wirkt sich auch auf die Preise und Lieferzeiten aus. Die Lieferzeiten liegen aktuell bei mehreren Monaten. Die betriebsindividuelle Notstromanlage sollte vom Fachmann geplant und installiert werden.

Der Einspeisepunkt des Notstroms an die Betriebsanlage muss vom Hofelektriker installiert und gut erreichbar sein. Das Notstromaggregat sollte entweder an der Anschlussstelle aufgestellt oder in der Nähe frei zugänglich sein. Dabei ist auf den Geräteschutz vor Staub und Feuchtigkeit sowie eine gute Be- und Entlüftung sowie Abgasführung und den Lärmschutz zu achten. Wichtig ist, dass der Elektriker einen Netztrennschalter montiert, damit vom Notstromaggregat keine Auswirkungen auf das öffentliche Stromnetz ausgehen können. Zudem ist es empfehlenswert, alle Verbraucher auf verschiedene Stromkreise aufzuteilen.

Bei der Inbetriebnahme werden alle Verbraucher abgeschaltet und nacheinander beginnend mit der höchsten Leistung wieder eingeschaltet.

Notfallplan erstellen

Das Notstromaggregat muss regelmäßig gewartet werden und jederzeit betriebsbereit sein. Einmal pro Monat ist ein Probelauf ratsam. Um im Ernstfall schnell und richtig zu handeln, sollten alle Mitarbeitenden und Familienangehörigen im Betrieb im Umgang mit dem Notstromaggregat vertraut sein. Dafür ist es ratsam, einen Notfallplan aufzustellen. Auch Checklisten sowie Bilder können in solchen Ausnahmesituationen hilfreich sein, um Fehler zu vermeiden.

Wichtig ist, dass der Notfallplan leicht zugänglich und in einfacher Sprache bzw. in mehreren Sprachen verfügbar ist. Am besten wird er foliert und hängt in der Nähe des Umschalters. Betriebsleiter sollten den Notfallplan regelmäßig auf Aktualität prüfen und gegebenenfalls anpassen.

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