Eine neue Studie im Fachjournal Genome Biology and Evolution der Universität Oxford beweist, dass das derzeit in Europa zirkulierende Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) schon seit 2007 hier präsent ist. Es wurde also nicht erst kürzlich eingeschleppt, wie das Magazin National Hog Farmer berichtet.
Überträger des ASP-Virus sind vermutlich Reisende
Ein Forschungsteam hat Proben von Haus- und Wildschweine aus Litauen untersucht und vollständige Genomsequenzen des ASP-Virus erstellt. Die Analyse zeigte, dass das in Europa zirkulierende ASP-Virus Genotyp II zwar einen gemeinsamen Vorfahren mit den in Afrika verbreiteten Viren hat. Es fanden sich jedoch keine Hinweise auf einen neuen Virusaustausch zwischen den Kontinenten.
Die Gensequenzen der Proben aus Europa sind genetisch sehr ähnlich. Vor allem Länder wie Polen, Litauen, die Ukraine und Deutschland sind für die Verbreitung des Virus in Europa verantwortlich. Überträger sind vermutlich Reisende, die lange Strecken innerhalb Europas zurück gelegt haben.
Einheitliche Vorgaben für ASP-Impfstoff
Unterdessen hat die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat einen neuen Standard für Impfstoffe gegen die ASP erarbeitet. Demnach müssen die ASP-Impfstoffe als sicher erwiesen gelten. Das bedeutet unter anderem, dass sie bei den geimpften Schweinen keine dauerhaften oder schweren klinischen Anzeichen verursachen, die Umwelt schädigen oder wilde ASP-Viren enthalten dürfen. Zudem müssen sie den Schweregrad der Erkrankung wirksam verringern, die Übertragung des Virus begrenzen und dem Tier Immunität verleihen. Außerdem müssen die Impfstoffe dem jeweils regional zirkulierenden ASP-Genotyp entsprechen.
Laut WOAH ist es für den Erfolg der ASP-Bekämpfung unerlässich, dass die verwendeten Impfstoffe von hoher Qualität, sicher und wirksam sind. Unwirksame Impfstoffe könnten die Krankheit hingegen noch weiter verbreiten, zu Resistenzen führen oder neue Virus-Stämme schaffen, die noch schwerer zu kontrollieren sind.