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Krise am Schweine- und Ferkelmarkt

Terhalle: „Das hat nichts mehr mit dem Schweinezyklus zu tun“

Die Krise am Schweinemarkt wird länger dauern, sagen Experten. Bernd Terhalle von der EZG Hümmling erwartet einen Umbruch und warnt Bauern vor einem überstürzten Einstieg in Haltungsform 3.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Schweinemarkt stockt schon wieder und im Nordwesten bauen sich Überhänge auf. „Das ist zu dieser Jahreszeit völlig unüblich“, erklärt Bernd Terhalle, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Hümmling. Er sieht die deutsche Schweinebranche vor einem Umbruch. „Wir kennen Preiskrisen am Schweine- und Ferkelmarkt. Aber mit dem normalen Schweinezyklus hat das nichts mehr zu tun“, erklärt der erfahrene Erzeugervertreter.

Deutschland habe seine Kostenführerschaft beim Schweinefleisch im letzten Jahr verloren. Wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Ostdeutschland könne man am Weltmarkt nicht mehr so agieren wie die Spanier und Dänen, erklärt er. „Ich glaube auch nicht an eine schnelle Lösung über die Regionalisierung“, sagt Terhalle. Ein weiteres Problem sind seiner Meinung nach die Schlachtkosten. „Durch Corona und das Ende der Werkverträge sind die Arbeitskosten gestiegen“, sagt er. Diese würden nun an Mäster und Ferkelerzeuger weitergegeben.

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Angebot muss runter

Um den Markt zu entlasten exportiert Terhalle mittlerweile Lebendschweine nach Süddeutschland und Polen. „Das kann doch nicht wirklich eine dauerhafte Lösung sein“, sagt er frustriet. Er könne seinen Mitgliedern aktuell nicht sagen, wie es in den nächsten zwei bis drei Jahren weitergeht. Klar ist für Terhalle aber, dass das Angebot insgesamt kleiner werden muss. Für seine EZG richtet er sich jedenfalls für nächsten Jahre auf eine stark rückläufiges Geschäft aus. „Jeder fünfte Betrieb will 2022 aufgeben“, glaubt Terhalle.

LEH ist nicht zuverlässig

Er warnt seine Mitglieder auch davor, nun überstürzt in die Haltungsform 3 einzusteigen. „Ohne eine gesicherte Vermarktung mit Menge und Preis, kann ich davon nur abraten.“, erklärt er. Der erfahrene Vermarkter ärgert sich über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH), der schon bei der Haltungsform 2 bzw. ITW bremst. „Ich sehe auch jetzt noch in den Supermärkten immer wieder Frischware mit Haltungsform 1“, berichtet er. Dabei hätte der LEH zugesagt, ab Juli komplett auf ITW-Ware umzustellen. Wenn schon der kleine ITW-Bonus ein Problem sei, wie verlässlich sollen dann Boni für Haltungsform 3 oder 4 sein?

Haltungsform 3 aus Spanien?

Terhalle befürchtet, dass sich der LEH auch bei den höheren Haltungsformen nicht an Absichtserklärungen halten werde. „Demnächst liegt dann Haltungsform 3 aus Spanien im Regal“, glaubt er. Dort könne man Außenklima auch relativ einfach umsetzen.

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