Tierortungssysteme für den Einsatz im Stall bieten viele Chancen für das Tierwohl und die Arbeitswirtschaft. In einigen Punkten müssen sie aber auch noch nachgebessert werden. Das wurde beim Fachgespräch „Tierortung im Stall“ deutlich, zu dem das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL)Anfang Oktober kürzlich in Poing-Grub insgesamt 40 Wissenschaftler, Hersteller und Landwirte begrüßte.
Nach Angaben des KTBL waren sich die Teilnehmer einig, dass von der bisher vor allem im Milchviehbereich eingesetzten Technik künftig wesentliche Impulse für die Tierhaltung zu erwarten sind. So könne die Ortung unter anderem der Erforschung des Tierverhaltens dienen. Für den Praktiker erleichterten die Systeme das frühzeitige Auffinden auffälliger oder kranker Tiere sowie das genaue Einhalten des geeigneten Besamungszeitpunkts.
Verbesserungsbedarf habe man unter anderem beim Informationsgehalt der Positionsdaten ausgemacht, berichtete das Kuratorium. Häufig werde zwar der Aufenthaltsort erfasst, nicht aber das tatsächliche Verhalten der Tiere. Zudem seien die Daten für viele Einsatzzwecke noch zu ungenau. Ein weiteres Problem sei, dass investitionswilligen Landwirten bei der Auswahl des richtigen Angebots derzeit noch keine Entscheidungshilfe zur Verfügung stehe, weil die am Markt verfügbaren Systeme bisher von keiner neutralen Stelle zertifiziert werden.
Die Teilnehmer des Fachgesprächs erhofften sich weitere Fortschritte bei der Technik, erklärte das KTBL. So solle bald auch ein Einsatz im Schweinestall möglich sein. Gewünscht würden außerdem sich selbst kalibrierende Systeme und Hybride, die unterschiedliche Übertragungstechniken miteinander kombinierten. Ferner soll der Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Systemen verbessert werden.
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