Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Plan

NRW schlägt Kompromiss mit Gruppenhaltung im Deckzentrum vor

NRW schlägt vor, innerhalb von acht Jahren aus der Kastenstandhaltung auszusteigen. Im Abferkelbereich soll die Fixierungsdauer in spätestens 15 Jahre auf 5 Tage reduziert werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Nordrhein-Westfalen unternimmt einen neuen Anlauf, um im Streit über eine Neuregelung der Kastenstandhaltung von Sauen einen Kompromiss zu finden.

Kernpunkte eines nachgebesserten Kompromissvorschlags sind ein Ausstieg aus der Kastenstandhaltung im Deckzentrum innerhalb einer Übergangsfrist von acht Jahren sowie eine Konzentration der Umbauförderung auf Maßnahmen, die über die Vorgaben der Verordnung hinausgehen. Sollte sich eine Ländermehrheit abzeichnen, soll in der Bundesratssitzung am 3. Juli über die Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung abgestimmt werden.

Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Laut dem vorliegendem Kompromissvorschlag wäre nach acht Jahren eine Fixation der Sauen im Deckzentrum nur noch für einen kurzen Zeitraum um den Zeitpunkt der Besamung zulässig. Außerhalb dieses Zeitraums sollen die Sauen in Gruppen gehalten werden müssen.

Innerhalb der achtjährigen Übergangsfrist soll eine Haltung in vorhandenen Kastenständen unter der Voraussetzung zulässig sein, dass dem Schwein beim Ausstrecken der Gliedmaßen in Seitenlage kein bauliches Hindernis entgegensteht. Im Abferkelbereich soll es mit der Verkürzung der Verweildauer im Ferkelkorb auf fünf Tage, einer Vergrößerung der Abferkelbuchten auf 6,5 m2 sowie der Übergangsfrist von 15 Jahren bei den bereits bisher geplanten Regelungen bleiben.

In der von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Protokollerklärung sollen die Forderungen der sogenannten G-Länder zur Umbauförderung berücksichtigt werden. Danach sollen sowohl Betriebe gefördert werden, die in bereits innerhalb vorgesehenen Frist umrüsten, als auch solche, die über die Anforderungen der Verordnung hinaus Umrüstungen vornehmen.

----------

Tierschützer legen Konzept für sofortiges Ende der Kastenstandhaltung vor

Gemeinsam mit elf weiteren Tierschutzorganisationen hat der Deutsche Tierschutzbund unterdessen ebenfalls einen Vorschlag vorgelegt, wie Kastenstände für Sauen in Deutschland innerhalb weniger Jahre komplett abgeschafft werden können.

Mit dem Papier wollen die Kritiker einen konstruktiven Beitrag zur aktuellen Debatte um die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung leisten. Ihrer Ansicht nach sind Kastenstände tierschutz- und verfassungswidrig und gehören abgeschafft. Einen Kompromiss zwischen den Bundesländern, der lediglich Fixierungszeiten verkürzt und Kastenstandsbreiten anpasst, lehnen sie dabei ab.

So soll es gehen

Nach Vorstellung der Tierschutzverbände sollen zunächst alle Betriebe im Deckbereich nach Abschluss von zwei Jahren auf die Gruppenhaltung – ohne jeglichen Kastenstand – umgestellt haben. Dabei sollen die Sauenhalter innerhalb der ersten sechs Monate ein Umbaukonzept und innerhalb des ersten Jahres einen Bauantrag vorlegen. Die maximale Fördermöglichkeit sollten diejenigen Betriebe erhalten, die noch vor Ablauf der Frist von einem Jahr einen Bauantrag einreichen.

Nach spätestens fünf Jahren müssten alle Betriebe auch auf freie Abferkelsysteme umgestellt haben. Hier sei nach zwei Jahren ein Umbaukonzept und nach einem weiteren Jahr ein Bauantrag vorzulegen. Die maximale Fördermöglichkeit sollten diejenigen Betriebe erhalten, die noch vor Ablauf der Frist von drei Jahren einen Bauantrag eingereicht haben, so der Vorschlag.

Bis der Umbau wie beschrieben vollzogen wurde, müssten die seit 1992 geltenden Mindestanforderungen umgesetzt werden. Die Sauenhalter sollen, um die Mindeststandards zu erfüllen, die Kastenstände im Deckbereich öffnen und den Bereich hinter den Kastenständen für die Tiere nutzbar machen oder einen anderen Umstallungsrhythmus wählen, schreiben die Organisationen in einer Pressemitteilung.

Vorschlag für drei Finanzierungen

Um den raschen Systemwechsel zu ermöglichen sollten die Sauenhalter entsprechende finanzielle Unterstützung erhalten. Neben bereits existierenden Fördermöglichkeiten schlagen die Tierschutzorganisationen drei weitere Finanzierungsinstrumente vor: Sonderabgaben auf Produkte tierischen Ursprungs, eine Neuregelung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche und tierische Produkte sowie eine Umschichtung der Fördergelder aus dem Budget der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) von der ersten in die zweite Säule. Fördergelder dürfe es allerdings nur für tierschutzfachlich einwandfreie Um- und Neubauten ohne jeglichen Kastenstand geben und nicht zum Beispiel für die Verbreiterung von Kastenständen.

Baurecht anpassen

Neben der Finanzierung fordern die Tierschützer dringende Anpassungen im Baurecht. Darüber hinaus müssten Genehmigungsverfahren stark vereinfacht und beschleunigt werden, wenn die Baumaßnahmen nicht mit einer Bestandsaufstockung einhergehen.

Ebenfalls brauche es ein zuverlässiges Kontrollkonzept, um die Einhaltung der Vorgaben zu überwachen und gegebenenfalls Sanktionen zu verhängen.

top agrar besser machen. Gemeinsam
Sie sind Schweinehalter oder lesen regelmäßig den top agrar Schweine-Teil und/oder die SUS? Dann nehmen Sie an einem kurzen Nutzerinterview teil.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.