Seit zwei Jahren vermarktet das Schlachtunternehmen Tönnies Eber, zurzeit rund 12.000 pro Woche. Bisher wurden die unkastrierten Tiere pauschal abgerechnet. Damit soll jedoch bald Schluss sein. Denn noch in diesem Jahr will das Unternehmen eine spezielle Ebermaske einführen. Die Bezahlung soll sich künftig stärker am Handelswert der Tiere orientieren. Die neue Maske, die am 15. November 2010 in Kraft treten soll, sieht Abschläge für Unter- und Übergewichte vor. Die neutrale Zone reicht künftig von 85 bis 103 kg Schlachtgewicht (SG), berichtet das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe. Bei leichteren und schweren Tieren werden künftig 2 Cent/kg Unter- bzw. Übergewicht abgezogen.
Zudem soll es Zu- und Abschläge je nach Muskelfleischanteil im Bauch geben. Dazu werden die bei der AutoFOM-Klassifizierung gewonnenen Werte genutzt. Bei Ebern unter 51 % Bauchfleischanteil (BFL) wird 1 Cent/kg BFL abgezogen. Und magere Eber zwischen 53 und 58 % BFL erhalten einen Bonus in Höhe von 1 Cent/% BFL, wenn sie über 90 kg SG wiegen. Im Gegenzug soll der bisher praktizierte Basisabzug vom Nordwestpreis für Eber von derzeit 4 auf 3 Cent/kg SG gesenkt werden. Durch die neue Regelung wird es für Ebermäster künftig noch wichtiger Tiere vor dem Verkauf sorgfältig zu sortieren. Eindeutige Verlierer sind Partien mit überschweren Ebern und fetten Bäuchen.