Tierwohl-Umbau
Tönnies für 19 % Mehrwertsteuer auf Fleisch
Tönnies favorisiert eine MwSt-Anhebung für Fleisch. Das sei einfach und unbürokratisch. Forscher haben unterdessen errechnet, was Fleisch kosten müsste, um eine gute Umweltbilanz aufzuweisen.
Das Schlachtunternehmen Tönnies hat sich für eine Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für Fleisch auf 19 % ausgesprochen. Dies hatte zuvor auch schon Greenpeace empfohlen, während Bundesagrarminister Cem Özdemir ein Ende der Ramschpreise für Lebensmittel ankündigte, wie DIE ZEIT anmerkt.
Bislang hätten alle Seiten nur darüber gesprochen, dass sich etwas ändern muss und die Ära der Billigschnitzel zu Ende gehe, so die Zeitung weiter. Offen blieb dabei stets, wer den Systemwechsel bezahlen soll. Gefragt sei ein ökonomisches Wunder: Mehr kostspieliges Tierwohl durch Stallumbauten, weniger Tiere im Stall, aber mehr Einkommen für die Bauern und möglichst geringe Preissteigerungen im Laden, damit auch Hartz-IV-Empfänger noch Fleisch kaufen können.
Die Vorschläge
Ein höherer Mehrwertsteuersatz könne helfen, sagt nun Thomas Dosch, bei Tönnies für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. So käme genug Geld in den Bundeshaushalt, damit der Bund die Transformation der Tierhaltung verlässlich finanzieren kann, zitiert ihn die ZEIT. „Darüber hinaus reichen die Mittel auch noch, um die Regelsätze für einkommensschwache Menschen zu erhöhen. Das ist ein praktikabler, unbürokratischer und zudem der schnellstmögliche Weg, die Tierhaltung umzustellen“, sagte Dosch demnach.
Einen anderer Vorschlag ist schon zwei Jahre alt und kommt von der Borchert-Kommission: Eine Tierwohlabgabe mit einem Aufschlag von etwa 40 Cent je Kilogramm Fleisch.
Das spricht gegen eine Tierwohlabgabe
Dass Tönnies sich nun aber für die Mehrwertsteuer ausspricht, habe Beobachtern zufolge betriebswirtschaftliche Gründe. Denn die Einführung einer neuen Tierwohlabgabe brächte nicht...
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