Schlacht- und Zerlegestätte
Tönnies und Dekon unterzeichnen Vertrag für Standort in China
Die Vertragsverhandlungen für die erste außereuropäische Schlacht- und Zerlegestätte der Tönnies-Gruppe sind abgeschlossen. Das Investitionsvolumen umfasst insgesamt rund 500 Mio €.
Die Tönnies-Unternehmensgruppe wird zusammen mit der chinesischen Dekon Group einen ersten Standort außerhalb Europas errichten. Wie Tönnies in der vergangenen Woche mitteilte, sind die Vertragsverhandlungen für den Schlacht- und Zerlegebetrieb in der chinesischen Region Sichuan für zunächst 2 Mio. Schweineschlachtungen im Jahr nun abgeschlossen. Eine Ausweitung der Kapazität auf jährlich bis zu 6 Mio. Tiere sei auf dem Gelände durchaus möglich. Die Unterzeichnung des Vertrages erfolgte wegen der Corona-Pandemie über eine Video-Schaltung.
„Dieses Joint Venture ist ein Meilenstein für unsere internationale Entwicklung“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter der Tönnies Holding, Clemens Tönnies. Mit der Dekon Group sei ein sehr starker chinesischer Partner gefunden worden, der den dortigen Markt kenne. Dieses Unternehmen mäste in China bereits heute rund 2 Mio. Schweine. Tönnies investiert nach eigenen Angaben in einem ersten Schritt einen zweistelligen Millionenbetrag in das Joint Venture. Dieser fließt vor allem in die Konstruktion und die technische Entwicklung. Die Dekon Group hingegen vollzieht den Bau und die technische Umsetzung, die bereits in wenigen Monaten beginnen soll. Das Joint Venture hat ein ausgeglichenes Mehrheitsverhältnis von jeweils 50 %.
Insgesamt umfasst das Investitionsvolumen rund 500 Mio €; ein Großteil davon geht auch in die landwirtschaftliche Erzeugung. „Wir vollziehen mit diesem Joint Venture den nächsten Schritt der Internationalisierung der Unternehmensgruppe“, betonte der stellvertretende Geschäftsführer Finanzen und Internationalisierung bei Tönnies, Carl Bürger. Mit der weltweit steigenden Proteinnachfrage bestehe der Bedarf nach professioneller Lebensmittelgewinnung auf europäischem Standard.
Als Innovationsführer für Rotfleisch hat Tönnies nach eigenen Angaben bereits heute 29 Produktionsstandorte in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Polen. Mit dem Werk in China will Tönnies einen großen Expansionsschritt auf dem asiatischen Markt machen, um der dort steigenden Fleischnachfrage gerecht zu werden.
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