Das deutsche Schlachtunternehmen Tönnies bestätigt gegenüber top agrar, dass man in groβem Stil in Spanien investieren will. Demnach will der Konzern einen Schlachthof plus Verarbeitungsbetrieb in Calamocha in der autonomen Region Aragón bauen. Dort sollen 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
2,4 Mio. Schlachtungen jährlich
Wie die spanische Zeitung „Heraldo“ berichtet, wird die geplante Tönnies-Investition bei rund 75 Mio. € liegen. Das umfangreiche Bauprojekt soll 2024 abgeschlossen sein. Pro Jahr sollen dann 2,4 Mio. Schweine geschlachtet werden. Auch eine Fleischverarbeitung soll am Standort entstehen. Geplant sei, Frischeprodukte in Spanien und der EU zu verkaufen, während das eingefrorene Fleisch vor allem nach Asien und in den Rest der Welt exportiert werden soll.
Für Tönnies wäre es bereits der zweite Produktionsbetrieb in Spanien. Das Unternehmen besitzt bereits einen Schlachthof in der Gemeinde La Mata de los Olmos. Der Bürgermeister von Calamocha, Manuel Rando, rechnet damit, dass die Bauarbeiten nächstes Jahr starten können. Zurzeit laufen die Vertragsverhandlungen für den Bau der nach spanischen Medienberichten 300.000 m2 groβen Niederlassung im Gewerbegebiet von Calamocha. Rando betonte, dass Spanien in jedem Fall ein interessanter Standort für Tönnies ist, da das Land auf den Exportmärkten mittlerweile eine starke Position einnimmt.
Fleischbranche ist in Spanien kein Aufregerthema
Tönnies dürfte mit seinen Bauplänen in Spanien auf deutlich weniger Widerstand treffen als in Deutschland. Zum einen gibt es in Spanien eine weniger schlagkräftige Umweltbewegung. Zum anderen interessiert sich die Bevölkerung bisher wenig für die Themen Tierwohl, Fleischverarbeitung, Mitarbeitersituation in der Fleischbranche usw.