Bereits bei 72 von 115 verendeten Wildschweinen in Tschechien haben Veterinärmediziner die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Daher haben die Behörden gestern in der östlichen Verwaltungsregion Zlin die Krisenlage ausgerufen, berichtet top agrar Österreich. Zudem soll um das Ansteckungsgebiet ein 45 Kilometer langer Zaun errichtet werden, um eine weitere Verschleppung der Seuche zu verhindern.
„Es ist entscheidend, die infizierten Wildschweine in dem Gebiet zu halten und keine anderen hineinzulassen“, sagte Regionspräsident Jiri Cunek der Agentur CTK. Die Kosten für den Elektrozaun soll der Staat übernehmen. In dem Gebiet um die Industriestadt Zlin haben Veterinärmediziner das Virus bereits bei 72 von 115 untersuchten verendeten Wildschweinen nachgewiesen.
Auch Polen will im Kampf gegen die ASP einen 729 km langen Zaun an der Grenze zu Weißrussland und zur Ukraine bauen. Dies teile die stellvertretende Landwirtschaftsministerin Ewa Lech mit. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass infizierte Wildschweine über die Grenze kommen. Nach vorläufigen Schätzungen wird der Zaun etwa 24 Mio. Euro kosten. „So viel wir über die ASP wissen, entwickelt sich die Krankheit so rasch, dass infizierte Wildschweine sich nicht schnell bewegen können, so dass umso weniger über einen Zaun springen“, sagte die Ministerin vergangenem Monat.
Vorsorgemaßnahmen auch in Österreich
Das österreichische Gesundheitsministerium hat bereits Ende Juni umfangreiche Vorsorgemaßnahmen aufgrund der Schweinepest dekretiert. So sind alle tot aufgefundenen Wildschweine zu untersuchen. Es sollte nur eine schonende Bejagung geben. Der Kontakt von Wild- zu Hausschweinen ist zu unterbinden, Materialien aus der Jagd sind zu entsorgen. Freilandhaltung und Auslaufhaltung von Hausschweinen unterliegen besonderen Auflagen.
Was Sie weiter beachten sollen und wie Sie Ihre Schweine schützen, lesen Sie in der aktuellen top agrar Österreich-Ausgabe 8/2017 ab Seite 34.