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Niedersachsen

Umgang mit erkrankten und verletzen Tieren: Hilfestellung für Schweinehalter

Das Agrarministerium Niedersachsen liefert Schweinehaltern in einer neuen Broschüre Tipps zum Umgang mit erkrankten und verletzen Tieren. Das Schulungsmaterial ist ab sofort online abrufbar.

Lesezeit: 3 Minuten

Schweinehalter bekommen ab sofort eine Hilfestellung bei der Entscheidung, wann ein Erlösen eines Tieres unausweichlich ist. Das Schulungsmaterial ist das Ergebnis eines Projektes für den korrekten Umgang mit schwer erkrankten und verletzten Schweinen an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo).

Prof. Dr. Elisabeth große Beilage, Leiterin des Projektes, übergab jetzt den Abschlussbericht an Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und stellte die Inhalte des Schulungsmaterials vor. An dem Termin im Agrarministerium nahmen auch Dr. Karl-Heinz Tölle (Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, ISN-Projekt GmbH) und Hubertus Berges (Landvolk Niedersachsen) und Prof. Dr. Isabel Hennnig-Pauka (TiHo) teil.

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Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Es ist gut, dass diese wichtigen Schulungsmaterialien nun vorliegen. Die Einhaltung der Kriterien schützt die Tiere vor unnötigen Schmerzen und Leiden.“ Die Ministerin appellierte an die Betriebe, das kostenfrei vom ML bereitgestellte Material in der täglichen Arbeit im Stall zu verwenden: „Damit helfen Tierhalter nicht nur den Schweinen, sondern schützen sich selbst vor Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.“

Prof. Dr. Elisabeth große Beilage: „Wir konnten mit dem Projekt einen weiteren, wichtigen Schritt zur Verbesserung der Versorgung kranker Schweine tun. Dass wir dieses Projekt erfolgreich abschließen konnten, verdanken wir der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Tierhaltern, die uns in dem Projekt unterstützt haben und der Facharbeitsgruppe, die sich mit großem Einsatz in die Auswertung eingebracht hat“.

Warum wurde das Thema wichtig?

Auslöser für das Projekt waren Untersuchungen in Verarbeitungsbetrieben für tierische Nebenprodukte, die gezeigt haben, dass ein Teil der angelieferten Schweine tierschutzrelevante Befunde aufweist. Zu den Mängeln, die im Umgang mit kranken und verletzten Schweinen regelmäßig festgestellt werden, gehört die zu späte oder unterlassene Tötung von schwer und unheilbar erkrankten Tieren.

Genau dort setzt das Schulungsmaterial an. Denn: Für den Tierhalter ist es oft schwierig, zu beurteilen, ob bei einem erkrankten oder verletzten Tier ein weiterer Behandlungsversuch sinnvoll ist oder ob es geboten ist, das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen.

An dem Projekt nahmen insgesamt 42 Betriebe teil, die 316 Tiere für die Untersuchung zur Verfügung stellten. Bei den Schweinen erfolgten klinische Untersuchungen zur Erhebung der Krankheitssymptome und Untersuchungen der strukturellen Veränderungen der Organe und Gewebe, die Befunde wurden dokumentiert und Foto- und Videomaterial erstellt. Nach einer Bewertung durch 26 Experten mit ausgewiesenen Fachkenntnissen aus verschiedenen Bereichen der Tiermedizin oder Landwirtschaft, erfolgte die Auswertung.

Für insgesamt sieben relevante Krankheits-/Verletzungskomplexe definierte das Team der TiHo spezifische Kriterien, die Tierhalter und Tierärzte zukünftig bei der Entscheidung über eine Tötung berücksichtigen können und die es erlauben, eine rechtzeitige von einer zu späten Tötung abzugrenzen. In der Schulung werden krankheits- und verletzungsspezifische Befunde und Befundausprägungen mit umfangreichem Foto- und Videomaterial dargestellt. Dabei handelt es sich unter anderem um Krankheits-/Verletzungskomplexe am Bewegungsapparat wie Lahmheit oder auch des Atmungstraktes sowie um Beeinträchtigungen des Ernährungszustandes.

Dr. Karl-Heinz Tölle: „Kranke oder verletzte Tiere können in jedem Haltungssystem auftreten – ausschlaggebend ist der richtige Umgang mit diesen Tieren. Die Entscheidung, wann die Nottötung eines kranken Schweines geboten ist, muss bei jedem Einzelfall genau abgewogen und dann fachgerecht umgesetzt werden – im Sinne des Tierschutzes. Die im Projekt erarbeiteten Ergebnisse bieten eine wertvolle Hilfestellung und bringen ein Stück weit Entscheidungssicherheit, indem zahlreiche Grenzfälle mit Bildern beschrieben und eingeordnet wurden.“

Hubertus Berges: „Die Umsetzung dieses Erkenntniszuwachses in die Praxis kann nur gemeinsam mit den praktizierenden Tierärzten und den Tierhaltern gelingen. Als Landvolk stehen wir hier selbstverständlich flankierend zur Verfügung.“

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