Wenn der Chinaexport winkt, werden die amerikanischen Fleischmultis plötzlich schwach. Bislang stand der bei US-Mästern weit verbreitete Einsatz des Leistungsförderers Ractopamin in der Mast den Schweinefleischexporten nach Fernost im Wege. Seitdem die letzten bilateralen Gespräche jedoch die Hoffnung auf blühende Handelsbeziehen zwischen den USA und China spießen lassen, verbannen inzwischen führende Agrarkonzerne den Leistungsförderer aus ihren Ställen. Das berichtet das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com) in seiner aktuellen Ausgabe.
Den Anfang habe Anfang Oktober Amerikas größter Schweinehalter, die Smithfield Group, gemacht, die inzwischen zur chinesischen WH-Gruppe gehört. Schon bald sei aber auch die US-Tochter des brasilianischen Fleischgiganten JBS auf den Zug aufgesprungen. Und jetzt habe auch Tyson Food nachgezogen, der größte US-eigene Fleischverarbeiter.
Hintergrund: Die chinesische Schweineproduktion ist infolge des ASP-Seuchenzuges massiv zusammengeschmolzen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Mara soll der Gesamtschweinebestand im Vergleich zum Vorjahr um 41,1 % gesunken sein. Um den Fleischbedarf im Inland zu decken, ist das Land der Mitte daher zunehmend auf Schweinefleischimporte angewiesen. Davon profitieren zurzeit auch die europäischen Exporteure, allen voran Deutschland.