Die Afrikanische Schweinepest (ASP) bereitet den Behörden im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree weiter große Sorge. Denn immer wieder werden die aufgebauten Schutzeinrichtungen mutwillig zerstört. Wie die Märkische Oderzeitung berichtet, wurden vor Weihnachten 100 m Bauzaun umgeworfen und Elektrozäune von Vandalen durchgekniffen. Zudem wurden Gittertore bzw. Gatter, die z.B. auf Feldwegen stehen, nach dem Durchfahren nicht wieder geschlossen. Aufgrund der zunehmenden Zerstörungswut und angesichts der Fahrlässigkeit vieler Bürger sieht sich der Landkreis gezwungen, die Zäune und Schutzeinrichtungen ab dem neuen Jahr von einem Unternehmen regelmäßig kontrollieren zu lassen.
Weitere 100 km feste Zäune im Bau
In Atem halten die Behörden auch die nahezu täglich neuen Kadaverfunde. Die Behörden haben sich deshalb dazu entschieden, die Weiße Zone im zweiten Kerngebiet im Landkreis Märkisch-Oderland möglichst schnell mit einem festen, doppelten Zaun zu sichern. Dazu werden im Januar weitere rund 100 km Zaun gebaut, heißt es beim Landkreis. Das erste Kerngebiet um die Ortschaft Neuzelle wurde bereits Mitte Dezember eingezäunt. Die Abgrenzung der Weißen Zone rund um das dritte Kerngebiet im Landkreis Oder-Spree läuft derzeit noch.
100 Lebendfallen im Einsatz
Dort, wo die Zäune fertig gestellt sind und wo die Wildschweine nicht mehr aus dem Krisengebiet ausbrechen können, sind die Jäger am Zug. Sie werden die Wildschweine mit allen rechtlich zugelassenen Methoden intensiv bejagen. „Unser Ziel ist die vollständige Entnahme der Wildschweine, um Infektionsketten zu unterbrechen“, betont die brandenburgische Verbraucherstaatsekretärin Anna Heyer-Stuffer. Bei der Jagd kommen auch rund 100 Lebendfallen zum Einsatz, so Heyer-Stuffer. Wie effektiv die Fangmethode allerdings ist, muss sich erst noch zeigen. Denn die äußerst scheuen und schlauen Wildschweine müssen zunächst die Scheu verlieren und die Futterstellen aufsuchen. Erst dann kann die Falle zuschnappen.