Nicht nur China, sondern auch Vietnam erholt sich langsam wieder von den Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die dort erstmals im Februar 2019 ausgebrochen war. Seitdem hat die Tierseuche nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Hanoi zu einem Verlust von rund 6 Mio. Schweinen geführt, wobei die Sauenherde relativ stark, nämlich von fast 4 Mio. Stück auf 2,7 Mio. Tiere zurückging. Nun werden laut jüngsten Viehbestandserhebungen beim weltweit sechstgrößten Schweinefleischproduzenten wieder gut 3 Mio. Sauen gehalten. Der Gesamtbestand wurde für Ende Dezember 2020 mit 26,17 Mio. Schweinen angegeben, was rund 85 % des Niveaus von vor dem Auftreten der ASP entspricht.
Moderne Produktionsalagen
Neben kleinen Privathaltungen sind auch hochmoderne Produktionsanlagen für das Land typisch. So werden dem Ministerium zufolge allein in den 16 größten Viehbetrieben des Landes zusammen 5,55 Mio. Schweine gehalten; das ist mehr als ein Fünftel des vietnamesischen Gesamtbestandes. Insbesondere dort habe die Zahl der Schweine wieder stark zugenommen. Dabei geholfen hat auch der stark ausgedehnte Import von Schweinen. Nach Angaben der allgemeinen Zollabteilung wurden 2020 rund 41.000 Zuchtsauen und 300.000 andere Schweine eingeführt. Zusätzlich wurden 321.000 t Schweine-, Geflügelfleisch und Schaffleisch im Ausland gekauft, was zusammen mit der wieder steigenden Eigenerzeugung den vorher kräftigen Preisanstieg im zweiten Halbjahr 2020 ausgebremst hat.
Impfstoff gegen ASP?
Nach Angaben des stellvertretenden Landwirtschaftsministers Phung Duc Tien plant Vietnam, im dritten Quartal 2021 einen Impfstoff gegen die ASP herzustellen und zu vermarkten. Tien zufolge haben die bisherigen Impfstoffversuche zu positiven Ergebnissen geführt. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2022 mehr als 90 % seiner Gemeinden frei von ASP zu haben; für das ganze Land soll dieses Ziel 2025 erreicht werden.