Wie zu erwarten, folgt die VION Nordwest (Emstek und Zeven) dem Beispiel des Konkurrenten Tönnies. Das Unternehmen sortiert die alten FOM-Klassifizierungsgeräte aus und ermittelt ab dem 09.05.2016 den Muskelfleischanteil mit dem modernen AutoFOM 3-Gerät. Gleichzeitig wird wie bei Tönnies die Abrechnungsmaske um 2 %-Punkte nach oben verschoben (siehe Vion-Abrechnungsaske unten). In Emstek und Zeven soll nach dem gleichen Modell abgerechnet werden.
Im Durchschnitt über alle Tiere wird eine Verbesserung des Muskelfleischanteils von 2%-Punkten erwartet. Herkünfte, die eher zur Verfettung neigen (Tiere mit hohen Speckmaßen), werden allerdings von dieser erwarteten Steigerung nicht profitieren können, warnt Christa Niemann, Vermarktungsexpertin beim Deutschen Bauernverband. Denn bei der Ermittlung des Muskelfleischanteils mit dem AutoFOM 3-Gerät wirken sich erhöhte Speckmaße deutlich stärker aus als bei der Berechnung des MFA mit dem FOM-Gerät. Das führt bei Tieren mit erhöhten Speckmaßen möglicherweise zu einer schlechteren Bezahlung als bisher.
Ein Vorteil der Klassifizierung und Abrechnung nach AutoFOM-MFA ist natürlich der entfallende Bedienereinfluss. Die Genauigkeit der mit dem AutoFOM 3-Gerät erhobenen Werte ist deutlich höher und damit wird die Anzahl der negativ-Abweicher mit sehr niedrigen MFA-Werten deutlich geringer.
Schweinemäster sollten in jedem Fall genauestens darauf achten, dass ihr Viehhandelsunternehmen die Maske auch richtig anpasst, so der Tipp von Vermarktungsexpertin Christa Niemann. In der Vergangenheit haben die Vermarkter immer wieder "clever" getrickst. Welche Tricksereien sich die Händler haben einfallen lassen, lesen Sie in der top agrar-Ausgabe 2/2016 ab Seite S6 im Spezialprogramm Schweinehaltung.