Viele hoffen darauf, dass möglichst bald ein Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest entwickelt wird. Eine spanische Forschergruppe berichtet auch über erste Erfolge. Der Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems, Prof. Dr. Conraths, warnte kürzlich jedoch vor allzu großer Euphorie. Die Entwicklung eines kommerziellen Impfstoffes, der oral an Wildschweine verabreicht werden kann, werde noch etliche Jahre in Anspruch nehmen. Denn beim ASP-Erreger handele es sich um ein großes, komplexes Virus. In puncto Infektionswege und Immunologie gebe es noch viele offene Fragen.
Belgische und britische Forscher beschreiten deshalb inzwischen einen anderen Weg. Das belgische Biotech-Unternehmen Virovet arbeitet gemeinsam mit dem britischen Pibright Institut an einem Virushemmer gegen die ASP, der das Wachstum und die Vermehrung des Seuchenerregers bremsen soll. Virovet habe bereits acht mögliche Virushemmer identifiziert, meldet die belgische Tageszeitung „De Tijd“. Derzeit werde getestet, welche Stoffe wirksam seien, gegen welche Virusstämme sie einsetzbar sind und wie sie arbeiten. Die ersten Tests an Schweinen sind für 2020 geplant.
In China tauchen währenddessen immer mehr illegale ASP-Impfstoffe auf. Das chinesische Ministerium für Landwirtschaft warnt vor dem Einsatz dieser selbst hergestellten oder geschmuggelten Vakzinen. Es handele sich um illegale Produkte, die keine systematischen Tests zu ihrer Wirksamkeit durchlaufen hätten. Von diesen Impfstoffen gehe ein unvorhersehbares Risiko für die Biosicherheit aus. Die Vakzinen könnten daher sogar zu einer noch schnelleren Verbreitung des Virus beitragen.
Den Herstellern und Verkäufern der illegalen ASP-Impfstoffe drohen daher harte Strafen. Ihnen werden zudem die Produktions- und Geschäftslizenzen entzogen, die Produktionsstätten werden zerstört und die Gewinne beschlagnahmt.