Der Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen rund um Kirchhundem im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen beschäftigt die Landwirtschaft und die Agrarbranche weiter. Am Dienstagvormittag hat das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt, dass die vier toten Wildschweine, die am Samstag gefunden wurden, auch eine ASP-Infektion hatten. Zusammen mit dem zuerst gefundenen und mit ASP-infizierten Wildschwein von Freitag gibt es somit insgesamt fünf betroffene Wildschweine.
Erste ASP-Funde führen zu Suchmaßnahmen in NRW
Nach dem Erstfund am Freitag, den 13. Juni läuft seit Samstag eine intensive Suche nach weiteren Kadavern. Dabei sind speziell ausgebildete Suchhunde und Drohnen im Einsatz. Die Suchtrupps gehen dabei so vor, dass sie zunächst einen Radius von rund 1500 Metern um den Erstfund gezogen haben und dabei von außen nach innen gesucht haben. Am Samstag haben sie dann wenige hundert Meter entfernt vom zuerst gefunden Wildschwein vier weitere verendete Tiere gefunden. Wie der Olper Amtstierarzt gestern bei einer Pressekonferenz in Olpe berichtete, haben die Behörden die Suche inzwischen auf außerhalb des 1500 m-Radius ausgedehnt.
NRW-Agrarministerin: "Lokal begrenztes ASP-Geschehen"
„Dabei haben wir bisher keine weiteren Kadaver gefunden“, berichtete NRW-Agrarministerin am Dienstagabend im Gespräch mit dem Wochenblatt. Sie wertete das positives Zeichen. Zumal die bisher gefundenen Wildschweine relativ frisch verstorben waren und somit noch nicht lange tot im Wald lagen. Die Ministerin betonte noch einmal, dass es sich bisher um ein lokal begrenztes ASP-Geschehen bei Wildschweinen in Kirchhundem handle. Sie rief weiter alle Beteiligten zur Vorsicht auf, lobte aber gleichzeitig auch die gute Zusammenarbeit und insbesondere auch die Besonnenheit der Landwirte.
Olpes Landrat erläutert Maßnahmen gegen ASP
Olpes Landrat Theo Melcher wies auf der Pressekonferenz schon jetzt darauf hin, dass die ASP die Region nun über Monate beschäftigen werde – selbst wenn es keine weiteren Fälle gebe. Drei Botschaften waren ihm besonders wichtig:
Menschen müssen keine Angst haben, die Tierseuche ASP ist für sie ungefährlich.
Alle sollen sich so verhalten, wie es in der Allgemeinverfügung vorgeschrieben ist. Vor allem geht es darum, Wild jetzt nicht aufzuschrecken.
So weit wie es möglich ist, wollen sie nur verhältnismäßige Auflagen erlassen, damit beispielsweise Forstwirtschaft und Tourismus so normal wie möglich weiterlaufen können.
Herkunft des ASP-Virus noch unklar
Wie das ASP-Virus nach Kirchhundem gelangt ist, ist noch ungeklärt. Das Friedrich-Loeffler-Institut untersucht gerade den Virustyp. Möglicherweise, so Dr. Jürgen Harlizius vom Landwirtschaftsministerium NRW, lassen sich daraus Hinweise ziehen.