staatliches Tierwohlkennzeichen
Was Tierwohlmaßnahmen wirklich kosten
Im Februar wurden die Kriterien für das dreistufige, staatliche Tierwohlkennzeichen vorgestellt. In der DLG-Publikation "Schweinehaltung in Deutschland" kann man nachlesen, welche Verkaufspreise pro Kilogramm Schnitzel aus der Oberschale notwendig wären, um die zusätzlichen Kosten in den Haltungsverfahren zu decken.
Gesellschaft und Politik diskutieren in Deutschland derzeit intensiv über den Umbau der Schweinehaltung. Nach welchen Kriterien kann dieser Umbau erfolgen? Und was kostet es, unterschiedliche Tierwohlstandards im Stall umzusetzen? Welchen Weg geht ein Schwein vom Stall bis zur Ladentheke? Diese Fragen werden im Merkblatt „Schweinehaltung in Deutschland“ der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) aus der Reihe DLG-kompakt beantwortet.
Die Autorengruppe um den Ökonomen Stefan Leuer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat berechnet, mit welchen Kosten Landwirte pro kg Schweinefleisch in den drei geplanten Stufen des staatlichen Tierwohlkennzeichens rechnen müssen. Dazu haben die Autoren die Produktionskosten erstmals auf das kg Schnitzel aus der Oberschale umgerechnet. Herausgekommen ist dabei der Verkaufspreis, der zur Kostendeckung nötig wäre, wenn das Schwein zu 100 % über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) vermarktet würde. Interessierte Verbraucher und gesellschaftliche Gruppen sollen so für die Kosten einzelner Tierwohlmaßnahmen sensibilisiert werden.