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Wer trägt wieviel Verantwortung in der Fleischerzeugungskette?

In einer Umfrage kommen die Bauern bei der Verantwortung für Missstände in der Fleischerzeugung am besten weg. Mehr erwarten die Befragten von Politik und Behörden. Die treffen sich heute in Berlin.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn es um Missstände in der Fleischerzeugung geht, kommt schnell die Frage auf, wer dafür die Verantwortung trägt. In einer Umfrage von Anfang August 2020 wälzt diese eine Mehrheit der Befragten auf die Politik und die Behörden ab, die Landwirtschaft kommt erst an letzter Stelle der Aufzählung. Das zeigt eine neue Umfrage des Beratungsunternehmens Kantar im Auftrag von Greenpeace.

Auf die Frage „Wer von den folgenden Akteuren trägt Ihrer Ansicht nach vor allem die Verantwortung, wenn es zu Missständen bei der Fleischerzeugung kommt?“, entschieden sich 78% für die Antwort Landwirtschaftsministerien, Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden. Danach folgen mit 70% die fleischverarbeitenden Betriebe und mit 68% die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst. Die Tierhalter in der Landwirtschaft kommen mit 49% noch nach den Supermarktketten, die 64% der Befragten für Missstände verantwortlich machen.

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Mehrheit findet, dass Bundesregierung zu wenig tut

Nur 17% der Befragten findet, dass die Bundesregierung genug unternimmt, um Missstände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung zu beseitigen. Eine Mehrheit von 78% hingegen findet das nicht. Dass es in der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland derzeit „im Großen und Ganzen“ Missstände gibt, beantworten in der Umfrage allerdings rund 65% der Befragten mit Ja. Schlechter kommt in der Befragung die Fleischwirtschaft weg. In der Fleischverarbeitung in Deutschland sehen 79% der Befragten eher große bis sehr große Missstände.

Ob die Tierhaltung und die Fleischverarbeitung einen Einfluss auf den eigenen Fleischkonsum ausüben, beantworten die Befragten hingegen etwas zurückhaltender. Rund 45% gibt an, dass die Art der landwirtschaftlichen Tierhaltung und Fleischverarbeitung in Deutschland einen eher großen bis sehr großen Einfluss auf ihren Fleischkonsum hat. Für 32% der Befragten haben Art der Tierhaltung und Fleischverarbeitung einen eher geringen Einfluss und für 18% der Befragten haben diese gar keinen Einfluss auf ihren Fleischkonsum.

Klöckner sucht Unterstützung der Länder

Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten am heutigen Donnerstag auf einer Sonderkonferenz zur Zukunft der Tierhaltung in Deutschland. Im Mittelpunkt des Treffens stehen die Vorschläge zum Umbau der Tierhaltung der Borchert-Kommission. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will sich nach eigenen Angaben eine „breite Zustimmung der Länder“ für die Umsetzung der Vorschläge einholen. Dabei geht es auch um die Finanzierung. Zweites Thema ist, ob die Immunokastration mit Improvac in Ökobetrieben zulässig bleibt oder nicht.

Im Vorfeld stecken zahlreiche Länderagrarminister ihre Verhandlungslinie ab. Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne) forderte von der Agrarministerkonferenz einen Startschuss für die Tierwohlabgabe. „Die von der Kommission vorgeschlagene Tierwohlabgabe muss als zusätzliches Finanzierungsinstrument für den Umbau nun auf den Weg gebracht werden“, sagte er. Außerdem will er politische Festlegungen erreichen, bis wann welcher Tierhaltungsstandard erreicht sein muss.

Auch Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hält die vorgeschlagene Tierwohlabgabe mit Mehrausgaben von rund 35 € pro Jahr und Verbraucher für ein „für Alle bezahlbares Konzept“. Entscheidend sei, dass das Geld dort ankommen müsse, wo der tatsächliche Mehraufwand für das Tierwohl entsteht, „nämlich im Stall“, sagte Kaniber im Vorfeld der Konferenz.

Zustimmung kommt auch aus Thüringen. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Vorschläge des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung aufgegriffen und in einer gemeinsamen Kraftanstrengung der Agrarminister im Bund und in den Ländern umgesetzt werden“, sagte der Thüringer Landwirtschaftsminister Benjamin Immanuel Hoff (Linke).

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