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100.000 Schweine schlachtreif

Wie lange ist Tönnies Rheda noch zu?

Die ISN warnt vor Tierschutzproblemen in den Ställen, wenn der Schlachthof Tönnies nicht bald wieder öffnet. "Wir müssen wissen, wann der Betrieb wieder aufmacht", sagt Torsten Staack.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hat Klarheit darüber gefordert, wann der Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück wieder den Betrieb aufnehmen kann.

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ISN-Geschäftsführer Torsten Staack appellierte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) an den Konzern, die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen sowie die lokalen Behörden: "Die Schweinehalter müssen das dringend wissen, wir brauchen schnell ein klares Signal, sonst droht auf Sicht ein großes Tierschutzproblem in den Ställen."

Laut Staack werden am Standort in Rheda-Wiedenbrück zwischen 12 und 14 % der deutschen Schweine geschlachtet. Weil der Betrieb nach dem Corona-Massenausbruch unter Arbeitern aber derzeit stillgelegt ist und auch andere Schlachthöfe nur reduziert arbeiten, gebe es derzeit deutschlandweit Verarbeitungsengpässe. "In der Woche stauen sich derzeit insgesamt etwa 100.000 Schweine an, die nicht wie geplant geschlachtet werden können", so Staack weiter.

Für Schweinemäster bedeute das "massive finanzielle Verluste". Aber gerade bei den Sauenhaltern verschärfe sich die Situation erheblich, die normalerweise die Ferkel an die Mäster liefern. Aufgrund des Rückstaus bei Schlachtschweinen fehlte es an Kapazitäten in den Mastbetrieben. Sauenhalter stünden somit "in Kürze" vor dem Problem, dass sie keine Abnehmer mehr für ihre Ferkel fänden, warnte Staack in der "NOZ". Für eine eigene Aufzucht der Schweine fehlen den meist spezialisierten Betrieben die Stallkapazitäten.

Schweinepreis sinkt

Mit einiger Verzögerung macht sich die Schließung nun auch bei den Mästern negativ bemerkbar. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste heute ihre nationale Leitnotierung für Schlachtschweine um 6 Cent auf 1,60 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) zurücknehmen, meldet Agra Europe.

Infolge der durch das Corona-Geschehen momentan eingeschränkten Schlachtungen falle das verfügbare Lebendangebot mehr als ausreichend aus, weshalb die Schlachtunterunternehmen Druck auf die Preise ausübten, berichtete die VEZG. Nach ihren Angaben belaufen sich die bei ihren Mitgliedern zur Vermarktung anstehenden Stückzahlen für die morgen beginnende Schlachtwoche auf 263 100 Schweine; das sind 12 % mehr als in der Vorwoche und 14 % mehr als im üblichen Mittel.

Umweltschützer protestieren in Weißenfels

Am heutigen Mittwoch findet unterdessen vor dem Tönnies-Fleischwerk in Weißenfels eine Demo statt. Aufgerufen hat der Landesverband der Naturfreunde und die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Ihrer Einschätzung nach gibt es in dem Betrieb „unhaltbare Praktiken“. Die Kundgebung beginnt laut einer Mitteilung am Mittwoch 16 Uhr auf dem Weißenfelser Marktplatz.

Wie es hieß, soll mit der Demo vor allem der Forderung nach einem Ende der „unerträglichen Arbeits‐ und Lebensbedingungen der Leih- beziehungsweise Werkvertragsarbeiter“ Nachdruck verliehen werden, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Wie die Organisatoren in ihrer Mitteilung schreiben, seien die bei Tönnies Beschäftigten Akkordarbeit, Niedrigstlohnzahlung sowie Mietwucher bei der Wohnungsbereitstellung ausgesetzt.

Des Weiteren soll bei der Demo die angebliche Nichteinhaltung tierschutzrechtlicher Vorgaben und die „ständige Überschreitung“ immissionsschutzrechtlicher Verordnungen angeprangert werden.

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