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Wie sieht der Stall der Zukunft aus?

Die Gesellschaft fordert, die Haltungs- und Verfahrenstechnik stärker an die Bedürfnisse der Nutztiere anzupassen. Lange Zeit standen vor allem die Arbeitsproduktivität und die biologischen Leistungen im Fokus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Gesellschaft fordert, die Haltungs- und Verfahrenstechnik stärker an die Bedürfnisse der Nutztiere anzupassen. Lange Zeit standen vor allem die Arbeitsproduktivität und die biologischen Leistungen im Fokus. „Wir haben es versäumt, die Gesellschaft auf dem Weg der technischen Entwicklung mitzunehmen“, berichtete Dr. Eckhard Meyer vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Auf dem Fachtag „Zukunftsfähige Ferkelaufzucht und Schweinemast“ vergangene Woche auf dem Lehr- und Versuchsgut Köllitsch stellte er vor, welche Elemente der Haltungstechnik optimiert werden müssen, wenn in Zukunft unkupierte und unkastrierte Tiere gehalten werden sollen:


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  • Besonders die zweite Hälfte der Ferkelaufzucht müsse baulich optimiert werden, da die Schwanzbeiß-Problematik bereits in diesem Zeitraum auftritt. Ein Versuchsergebnis mit lang- und kurz kupierten sowie unkupierten Schweinen zeige, dass ein lang kupierter Schwanz das Beißrisiko um den Faktor 4, ein kurz kupierter Schwanz das Risiko um den Faktor 6 senken könne. Um gering kupierte oder unkupierte Schweine halten zu können, schlug Dr. Eckhard Meyer den anwesenden Landwirten und Beratern mehrphasige Aufzuchtsysteme mit einer kurzen Aufzuchtphase von drei Wochen und einer anschließenden sechswöchigen Phase mit kombinierter Aufzucht und Anfangsmast vor.


  • Die gemischtgeschlechtliche Aufstallung führe zu einem verträglicheren Sozialverhalten. Hierbei blieben mehr Tiere körperlich unversehrt. Einziger Nachteil sei eine leicht erhöhte Gefahr vom Frühträchtigkeiten.


  • Eine Großgruppenhaltung von Ringelschwanz-Schweinen und Ebern sei nicht empfehlenswert. „Die Gruppen müssen wieder kleiner werden“, forderte Dr. Eckhard Meyer. Der Anteil der spielerischen Schwanzbeißer sei zwar sowohl in Groß- als auch in Kleingruppen ähnlich hoch, die Nachahmerquote in Großgruppen falle aber bis zu viermal höher aus. In Kleingruppen sei die Tierkontrolle zudem wesentlich einfacher. Das Platzangebot der kleineren Gruppen müsse jedoch dementsprechend angepasst werden, um eine Buchtenstrukturierung in Funktionsbereiche zu ermöglichen. Das „Aufreiten“ von Ebern führe zu Belastungen der Fundamente. Durch klauenfreundlichere Fußböden könne man dieser Belastung aber entgegenwirken.


  • Die Fütterungstechnik im Stall der Zukunft müsse nachhaltig wirkende Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Besonders rohfaserreiche Ergänzungsfuttermittel kommen als Beschäftigung infrage. Mit einer Trockenfütterung lasse sich das besser realisieren als mit einer Flüssig- oder Breifütterung. Zur nachhaltigen Beschäftigung sollte der Wühltrieb der Schweine angesprochen werden, zudem idealerweise in Verbindung mit der Futteraufnahme. „Schweine wühlen nicht zum Selbstzweck, sondern zur Futteraufnahme“, erklärte Dr. Eckhard Meyer und plädierte für organische Beschäftigungsmaterialien. Ansonsten würden sich die Schweine nur für eine begrenzte Zeit mit dem Material beschäftigen.


  • Das Stallklima sollte so geregelt werden, dass die Tiere keine Wärmebelastung empfinden. Dazu können eine präzisere Luftführung und besser isolierte Baukörper beitragen, die die Tag-Nacht-Schwankungen der Außentemperatur ausgleichen.


  • Bei der Ausleuchtung des Stalles sollte nach Meinung von Dr. Eckhard Meyer vor allem darauf geachtet werden, dass natürliches und künstliches Licht intelligent aufeinander abgestimmt werden. „In allen Buchten sollten die Schweine helle Bereiche zur Aktivität und dunkle Bereiche zur Ruhe vorfinden“, erklärte Dr. Eckhard Meyer. Dabei sei es wichtig, dass die künstliche Beleuchtung an den Tag-Nacht-Rhythmus der Schweine angepasst werde. Eine unangepasste Beleuchtung störe den Rhythmus der Tiere und könne ein Auslöser für Schwanzbeißen sein. Durch eine intelligente Anordnung der Stallfenster, gegebenenfalls durch Beschattung mit Bäumen oder Büschen, lasse sich eine direkte Lichteinstrahlung vermeiden.
 

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