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Wind an den Exportmärkten für Schweinefleisch wird rauer

Der Wind auf den Exportmärkten für Schweinefleisch wird rauer, was die europäischen Versandschlachtereien 2011 verstärkt zu spüren bekommen dürften.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Wind auf den Exportmärkten für Schweinefleisch wird rauer, was die europäischen Versandschlachtereien 2011 verstärkt zu spüren bekommen dürften. Laut AgraEurope geht das US-Landwirtschaftsministerium in seiner jüngsten Vorausschau auf die internationalen Fleischmärkte davon aus, dass die Drittlandslieferungen der 27 EU-Partnerländer gegenüber dem laufenden Jahr um 150.000 t beziehungsweise 8,8 % auf 1,55 Mio t schrumpfen. Zur Begründung verweisen die Washingtoner Experten auf stärkeren Wettbewerbsdruck durch Konkurrenten aus Brasilien und den USA, wo Schweinefleisch zu deutlich niedrigeren Kosten als in Europa produziert werden kann.


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Sollen die 27 EU-Partnerländer laut dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium im laufenden Jahr noch auf einen Exportanteil von 28 % kommen, könnten es 2011 nur noch etwas mehr als 25 % sein. Im Gegenzug soll der Weltmarktanteil der US-Versender am internationalen Handel mit Schweinefleisch um zwei Prozentpunkte auf 35 % steigen. Einen schwachen Dollar im Rücken könnte es den US-Exporteuren 2011 gelingen, ihre Schweinefleischexporte gegenüber diesem Jahr um 4,6 % auf 2,12 Mio t zu steigern. Zwar macht den Brasilianern im Export ihr starker Real zu schaffen. In dem südamerikanischen Land kann Schweinefleisch aber so günstig produziert werden, dass sich Auslandslieferungen trotzdem rechnen. Im kommenden Jahr könnten die Brasilianer 640.000 t Schweinefleisch am Weltmarkt absetzen, was gegenüber 2010 ein Plus von 2,4 % bedeutet.


Die Schweinefleischlieferungen der wichtigsten Exportländer dürften sich 2011 auf gegenüber dem aktuellen Kalenderjahr marginal erhöhte 6,07 Mio t summieren. Der globale Ausstoß an Schweinefleisch soll im Jahresvergleich um 1,9 % auf 103,39 Mio t wachsen, der Konsum um 2,0 % auf 103,12 Mio t.


Immerhin haben sich die Aussichten für den Export von Schweinefleisch aus der Europäischen Union für das laufende Jahr 2010 seit dem Frühjahrs-Bericht aufgehellt. Die Washingtoner Fachleute gehen inzwischen davon aus, dass die EU-27 insgesamt 1,70 Mio t Schweinefleisch in Drittstaaten liefern wird; das wären 285.000 t mehr als 2009 und kaum weniger als im Rekordjahr 2008. Im April war das US-Agrarressort für das Jahr 2010 von einer allenfalls leichten Zunahme der EU-Schweinefleischausfuhren auf 1,42 Mio t ausgegangen.


In der ersten Jahreshälfte hat eine gegenüber dem Dollar schwache Gemeinschaftswährung den EU-Schweinefleischexport regelrecht befeuert. In der Anhebung der Prognose spiegelt sich außerdem eine rasche wirtschaftliche Erholung insbesondere in Asien wider. Die Washingtoner Fachleute erwarten, dass die Importnachfrage von China bis zum Jahresende weiter anziehen wird. Die Einfuhrschätzung für das "Reich der Mitte" wurde von zuvor 200.000 t auf 350.000 t angehoben, die für Südkorea von 343.000 t auf 380.000 t.


Russland muss dieses Jahr laut den aktualisierten US-Statistiken in diesem wie im kommenden Jahr 850.000 t Schweinefleisch im Ausland zukaufen. In ihrem Frühjahrsbericht waren die Experten für 2010 noch von einem Importbedarf von lediglich 810.000 t ausgegangen, was nach der verheerenden Dürre und den daraus resultierenden Produktionsausfällen nicht reichen dürfte.

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