Für ein Ende der Käfighaltung in der Europäischen Union haben sich mehr als 140 Wissenschaftler verschiedener Disziplinen ausgesprochen. In einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Brief an Kommissionspräsidentin Dr. Usula von der Leyen, den geschäftsführenden Vizepräsidenten Frans Timmermans sowie an Agrarkommissar Janusz Wojciechowski und Gesundheitskommissarin Dr. Stella Kyriakides begründen die Unterzeichner ihre Ablehnung gegenüber dieser Haltungsform mit grundlegenden Verstößen gegen den Tierschutz.
Beklagt wird, dass Nutztiere in der Käfighaltung ein „elendes Leben auf engstem Raum“ fristeten. Vielen Tieren würden wichtige und grundlegende natürliche Verhaltensweisen verweigert, die ein Leben lebenswert machten. Die Kommissare werden in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass es aus Sicht der Unterzeichner „bessere Formen der Landwirtschaft“ gebe. Die EU-Behörde wird daher aufgefordert, ihre Rechtsvorschriften entsprechend anzupassen. Kein Nutztier sollte in einem Käfig leiden müssen. In der Europäischen Union seien aber nach wie vor noch mehr als 300 Mio. Nutztiere in Käfigen eingesperrt. Wissenschaftliche Untersuchungen hätten gezeigt, dass Käfige schwerwiegende Nachteile für den Tierschutz hätten. Überdies stehe ihre Verwendung im Widerspruch zur gesetzlichen Anerkennung von Tieren als Lebewesen. Auch gebe es wirtschaftlich tragfähige Alternativen, die für einen besseren Tierschutz sorgten.
Man unterstütze daher auch die Forderung von deutlich über 1 Mio. Menschen, die kürzlich die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „End the Cage Age“ unterzeichnet hätten, so die Wissenschaftler. Mit der EBI wird die EU aufgefordert, die Verwendung aller Käfige in der Landwirtschaft zu untersagen.