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Wojciechowski: "Sterben von Schweinemastbetrieben ist besorgniserregend"

ASP-Fälle in Brandenburg sind kein deutsches Problem, sondern betreffen ganz Europa. Deshalb will Brüssel als Erstes gegen Exportverbote für Schweinefleisch vorgehen

Lesezeit: 4 Minuten

Angesichts der nach Deutschland übergreifenden ASP-Ausbreitung im Raum Brandenburg, forderte EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski zu Wochenbeginn die EU-Landwirtschaftsminister auf, im Rahmen der GAP-Reform in den nationalen Strategieplänen sich dafür einzusetzen, dass kleine und mittlere Schweinemastbetriebe in der EU nicht völlig unter die Räder kommen.

Die Entwicklung des Höfesterbens unter den Schweinemastbetrieben in der EU sei "besorgniserregend," sagte Wojciechowski vor der Presse.

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In den Jahren von 2010 bis 2016 - sei nach den jüngsten Eurostat-Statistiken - in der EU ein Rückgang von Schweinemastbetrieben von 2,6 auf 1,4 Millionen zu verzeichnen.

"Diese Entwicklung hält weiter an und die Zahlen für die kommenden Jahre drohen noch schlimmer zu werden", prophezeite Wojciechowski. Daher sei es an der Zeit, dass darüber nachgedacht werde, wie die Landwirte angesichts von Gefahren einer ASP-Ausbreitung in Zukunft strukturell besser geschützt werden könnten.

Es gebe eine Betrachtungsweise, dass die ASP-Risiken für die europäischen Schweinemäster sich durch eine Fehlentwicklung verschlechterten, da immer mehr kleine Mastbetriebe aufgeben und sogar mit Beihilfen zur Aufgabe ihrer Betriebe angehalten würden.

"Wir müssen heute feststellen, so Wojciechowski, "dass Risiken, die von ASP ausgehen, sich für die größeren Schweinemastbetriebe deutlich gravierender darstellen". Die Konzentration der Schweineproduktion auf große und sehr große Betriebseinheiten vergrößere das ASP-Risiko.

Im Rahmen der GAP-Reform sollte nach Ansicht der EU-Kommission in den nationalen Strategieplänen darüber nachgedacht werden, grundsätzliche Fragen der Produktionsbedingungen und Betriebsgrößen auch unter diesem Blickwinkel zu betrachten.

"Die Existenz von nur noch wenigen großen Schweinemästern ist mit Nachhaltigkeit nicht vereinbar"

Es müsse thematisiert werden, wie einerseits die Großbetriebe besser geschützt werden und welche EU-Beihilfen von der EU andererseits zielführend sein könnten für einen besseren Schutz vor allem von kleinen und mittleren Schweinemastbetrieben in der EU.

"Es wäre für die Zukunft keine gute Entwicklung, wenn die gesamte Schweineproduktion in der EU sich auf nur noch wenige ganz große Betriebe konzentrieren würde. Dies wäre vor allem auch keine gute Lösung für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft in Europa", sagte der EU-Agrarkommissar vor der Presse in Brüssel.

Dies sei eine Herausforderung, der sich die gesamte EU in Zukunft stellen müsse. Die Ausweitung von ASP in Deutschland stelle für die Kommission eine ernsthafte Lage und Herausforderung dar.

"Deutschland ist ein großer Schweineproduzent und ein großer Exporteur vor allem nach China. Die Probleme, die sich jetzt in Deutschland stellen sind ein Problem für die gesamte EU", versicherte Wojciechowski die ungeteilte Aufmerksamkeit der Brüsseler Behörde für das derzeit aufziehende Exportproblem für deutsche Schweinefleischproduzenten.

Deutschland sei mit einem Exportanteil von 26% von Schweineprodukten allein nach China am stärksten von den aktuellen Exportbeschränkungen betroffen.

"Ein Gesamt-Exportverbot für deutsches Schweinefleisch ist rational nicht zu begründen."

Der EU-Agrarkommissar kündigte an, dass die EU-Kommission in direkten Gesprächen mit den Handelspartnern sich darüber auseinandersetzen werde. Die erste Maßnahme der EU-Kommission ziele darauf ab, die Probleme im Export zu reduzieren.

Die Brüsseler Behörde wolle sich insbesondere dafür einsetzen, dass das Prinzip der Regionalisierung im Handel Platz greife und bei lokalen Tierseuchen-Infektionsausbrüchen keine Gesamt-Importsperren von Drittstaaten gegenüber EU-Länder verhängt würden.

Das aktuelle ASP-Problem in der Region Brandenburg betreffe nicht Gesamtdeutschland, sondern eben nur eine bestimmte Region. "Deßhalb ist ein Importverbot, wie es von verschiedenen Ländern verhängt wurde, nicht rational zu begründen. Dies werden wir mit unseren Handelspartneren klar zur Sprache bringen", kündigte Wojciechowski an.

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