Soja: Mechanisch-chemische Verfahren aufwendiger, aber lohnenswert

Das Institut für Pflanzenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat im letzten Jahr einen Systemvergleich zur Unkrautkontrolle in Sojabohnen durchgeführt. Die Kernaussage der Ergebnisse: Kombinierte Verfahren (mechanisch und chemisch) sind aufwendiger, rechnen sich aber durch entsprechende Mehrerträge.

Diese Varianten wurden an den Standorten Pulling bei Freising und in Ruhstorf (LK Passau) verglichen:

VG2: Rein chemisch mit 1,4 l/ha Spectrum + 0,25 l/ha Centium 36 CS im Vorauflauf.

VG3: Rein mechanisch mit zwei Hackgängen im Nachauflauf.

VG4: Reduzierte Herbizidvorlage mit 0,8 l/ha Spectrum + 0,2 l/ha Centium 36 CS im Vorauflauf plus mechanische Maßnahme.

VG5: Mechanisch wie in VG3 plus blattaktive Blattbehandlung auf der Reihe mit 1,0 l/ha Clearfield Clentiga + 1,0 l/ha Dash im Nachauflauf.

Die Effektivität der geprüften Maßnahmen wurde durch visuelle Leistungs-Bonituren und Kulturpflanzenverträglichkeit in Relation zur unbehandelten Kontrolle erfasst. Zu erwähnen ist, dass in Ruhstorf die Variante VG2 nicht wie geplant durchgeführt werden konnte. Stattdessen kamen Clentiga und Harmony SX im Nachauflauf zum Einsatz.

Die Ergebnisse

Betrachtet man die Wirkungsgrade der Varianten über beide Standorte, schneiden mit 92% VG2 und VG5 am besten ab. Mit geringem Abstand folgen VG4 (87%) und VG3 (86%). Aufgrund des geringen Unkrautdrucks war auch nur eine geringe Ertragsabsicherung möglich. Sie fällt bei den Varianten VG5 (121%) und VG 4 (119%) am besten aus. VG2 und VG3 folgten mit 112%. Dass die Variante VG2 hier trotz der guten Wirkungsgrade so abfällt, liegt vermutlich am verzögerten Wuchs, der auf die hohen Aufwandmengen der Wirkstoffe Dimethenamid-P und Clomazone in Kombination mit dem feuchten Boden am Standort Pullingen zurückzuführen ist.

Bei den Kosten glichen sich Herbizidkosten (VG2) und die zweimalige Überfahrt mit dem Hackgerät (VG3) weitgehend aus. Die Kombisysteme waren erwartungsgemäß am teuersten, dennoch aber wirtschaftlicher als die rein chemischen und rein mechanischen Maßnahmen. Den höchsten bereinigten Mehrerlös erreichte die VG5 mit 147 €/ha, gefolgt von der VG4 mit 121 €/ha. Die Varianten VG2 und VG3 erzielten 73 bzw. 65 €/ha Mehrerlös.

Den gesamten Versuchsbericht finden Sie unter www.topagrar.com/systemvergleichsoja2022