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Steyr 4080 Kompakt

Lesezeit: 5 Minuten

Voll ausgestattet bietet der Steyr viel Komfort. Etwas mehr Leistung hätte dem schweren Schlepper gutgetan. Die Baureihe lässt jedenfalls noch Luft nach oben bis 120 PS zu.

Kabine & Ergonomie

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Optisch war der Steyr der Größte im Test. Er trat mit umfangreicher Ausstattung an. Die Verarbeitung hat ein hohes Niveau. Die Türen der Sechspfosten-Kabine (144x147 cm, LxB) bieten gute Griffe und schließen bemerkenswert leicht. Sie stehen offen nur 48 cm über. Die Kabine wirkt insgesamt, als sei sie um die Fahrer herumgebaut, ohne beengt zu sein – prima. Die Lenksäule schwenkt per Pedal schön weit weg – leider ohne Federunterstützung.

Die Lautstärke haben wir bei Max.-Leistung gemessen. Hier ist er mit 81,8 dB(A) nicht leise (Ø 75,4 dB(A)). Im mittleren Drehzahlbereich (1500 bis 1800 U/min) liegt der Pegel zwischen 72 und 76,7 dB (A). Optional gibt es eine feste Frontscheibe, was den Schallpegel senkt.

Der Einstieg von links ist eigentlich prima. Allerdings sitzt hinter der Leiter ein Blechkasten, sodass man die Stufe nur mit der Fußspitze nutzen kann. Das stört auch beim Absteigen. Von rechts engen Schaltung, Frontladerhebel und Konsole ein.

Der Grammer-Sitz ist komfortabel und schwenkt sogar etwas nach rechts. Guter Beifahrersitz mit Beinfreiheit, Rückenlehne und Automatikgurt. Unbelastet klappt er hoch.

Sicht: Die Haube ist relativ wuchtig. Der Auspuff kommt seitlich hoch heraus, denn die komplette Abgasnachbehandlung verschwindet unter der Haube, was einige Vorteile, z.B. bei der Frontladermontage, bringt.

Der Übergang zwischen Frontscheibe und Dachluke fast fließend – gut! Allerdings verkratzt die Kunststoffluke evtl. schneller als Glas. Die zur Mitte versetzten C-Säulen erlauben gute Sicht zu den Seiten bzw. nach hinten.

Der Scheibenwischer bietet leider keine Intervallschaltung. Ablagen, Steckdosen, Sonnenblenden, Radiosound: Diese Komfortmerkmale gefielen uns gut. Besonders in dieser Gruppe ist auch der Multicontroller-Schalthebel mit diesen Funktionen: Kupplung, Wechsel Lastschaltstufe und Fahrtrichtung (mit Shifttaste) sowie EHR auf/ab und zwei unbelegte Knöpfe. In manchen Hebelpositionen muss der Fahrer die Hand verdrehen, um die Tasten zu nutzen. In jedem Fall muss er sie recht fest drücken.

Motor

Zum Start des FPT Vierzylinders (Stufe V) reicht es, den Schlüssel bei getretener Kupplung zu drehen. Fuß- und Handgas: Jeweils gute Position und Funktion! Es gibt zwei sehr schöne Drehzahlspeicher, zwischen denen man per Wippschalter wechselt. Zum Speichern drücken & halten, ändern über eine ±-Taste.

Der Motor ist mit 80 PS eingetragen, an der Zapfwelle haben wir max. 75 PS gemessen. Die lieferte der Steyr bei 1880 U/min für 252 g/kWh ab (Ø 259 g/kWh). Den niedrigsten Verbrauch von rund 230 g/kWh ermittelten wir bei 1220 U/min, dafür gibt es 57 PS. Auch im Teillastbetrieb zeigte sich das FPT-Triebwerk sparsam.

Bei Transportfahrten und teils auf dem Acker kämpft der Schlepper mit seinem Gewicht von 4,4 t. Wir würden den Steyr Kompakt in dieser Ausstattung deshalb unbedingt mit höherer Leistung empfehlen, was kein Problem ist, denn er ist der kleinste der Reihe.

Getriebe & Zapfwelle

24/24-Getriebe: die höchste Ausstattung. Es baut sich aus drei Gruppen, vier Gängen und zwei Lastschaltstufen auf. Die Gänge lassen sich weich wechseln, die Gruppen hakeln leicht. Der Schalthebel ist relativ weit weg, der Kupplungsknopf sitzt nicht optimal. Zwischen 4 und 12 km/h gibt es gut acht Übersetzungen (1800 U/min). Die Wendeschaltung ist typisch CNH, sie kehrt in die Mittelstellung zurück, deshalb ist der parallele Richtungswechsel am Multicontroller möglich. Perfekt wäre noch eine Stop & Go-Funktion (Auskuppeln per Bremse). Die Aggressivität des Shuttles lässt sich in drei spürbaren Stufen verstellen.

Die Ausstattung mit 540, 540E und 1000 ist Serie, der Wechsel per Hebel ist okay. Eine PTO-Automatik gibt es trotz der hohen Ausstattung nicht. Der schöne Zug-Schlagknopf liegt auf der Konsole, er könnte aber dichter an der EHR sein. Klare Taste zum Freischalten des Sitzkontakts beim Stationärbetrieb, dazu kommt die beidseitige Außenbedienung.

Hydraulik & Hubwerk

Eine EHR ist Standard in der Ausstattung mit Lastschaltung (niedrigere Ausstattungen auch mit MHR). Gut: Zwei Kraftmessbolzen an den Unterlenkern. Das Bedienzentrum hat ein (zu) leichtgängiges Einstellrad mit Anschlag für die Tiefe, das man teils unbeabsichtigt verstellen kann. Die Potis für Hubhöhe, Senkdrossel und Regelempfindlichkeit liegen etwas dahinter und sind klar gekennzeichnet. Ebenfalls beidseitige Außenbedienung. 64 cm Hubweg sind nicht übermäßig. Die durchschnittliche Hubkraft beträgt rund 4 t (Ø 3,5 t). Die Nutzlast von 1,8 t, bzw. 1,2 t bei angebauter Schwinge, finden wir knapp.

Mit max. 67 l/min (an zwei Anschlüssen) liefert die Pumpe gute Arbeit (Ø Test 63 l/min). Unser Steyr hatte drei mechanische dw-Steuergeräte, wovon sich eines per E-Ventil zwischen zwei Anschlusspaaren wechseln ließ (nicht klar gekennzeichnet). Leider liegen die Anschlüsse jeweils rechts und links vom Oberlenker, was unpraktisch ist. Gut sind die Hebel auf der Konsole, sie lassen sich leicht bedienen. Entgegen der Kennzeichnung fehlte bei einem Ventil die Schwimmstellung.

Antriebsstrang & Komfort

4WD und Sperre lassen sich bequem über Kippschalter steuern. Die Bremsen erledigen ihren Job gut, vor allem die Handbremse mit dem praxisgerechten Warnton hat uns gefallen. Die Lenkung ist mit fünf Umdrehungen recht lang übersetzt. 10,10 m Wendekreis machen den Steyr nicht zum Wendigsten im Test. Der Blinkerhebel sitzt rechts, relativ weit weg und hat keinen Rücksteller. Unsere Tester siedeln dem Fahrkomfort im oberen Mittelfeld an.

Ihr Kontakt zur Redaktion:guido.hoener@topagrar.com

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