Michael Steinmaßl krempelt den elterlichen Milchviehbetrieb komplett um. Er baut Gemüse an, vermarktet es direkt – und führt den Hof in den Vollerwerb.
Die 3000-Seelen-Gemeinde Kirchanschöring kann seit kurzem mit einer Unverpackttheke aufwarten. Verantwortlich für den frischen Wind im Landkreis Traunstein ist der „Bio Michi“, wie der Gemüsebauer Steinmaßl sich selbst und seinen Bioladen genannt hat. „Die Kunden fahren 15 Kilometer zu unserem Laden“, beschreibt er sein Einzugsgebiet. Ihnen bietet der landwirtschaftliche Unternehmer eine breite Palette von betriebseigenem Gemüse.
Klares Ziel
Für Michael Steinmaßl ist schon immer klar, wohin es mit dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb geht: „Ich will unseren Nebenerwerbsbetrieb wieder zum Vollerwerb machen. Das war meine große Vision.“
Mit 18 Jahren beginnt er auf kleinster Fläche Gemüse anzubauen. Bald erntet der gelernte Zierpflanzengärtner mehr als seine Familie selbst essen kann – und mietet einen Laden in der nahen Gemeinde. „Ich habe unglaublich gern mit Kunden zu tun. Das ist mein Element“, erklärt der Gemüsebauer. Heute ist der Laden 100 m2 groß und bietet ein Vollsortiment an Biowaren.
Seine Produkte „bio“ zu produzieren, ist für Steinmaßl eine Herzensangelegenheit. Seine Eltern bewirtschafteten den Milchviehbetrieb konventionell und stehen den Ideen ihres Sohnes zu Beginn skeptisch gegenüber. Trotzdem zieht der junge Gärtner sein Konzept durch. „Heute sind sie voll überzeugte Senior-Biobauern“, freut sich Steinmaßl.
Gegen den Trend
Seine Entscheidung, auf den arbeitsintensiven Betriebszweig zu setzen, hat er nie bereut. „Beim Gemüsebau kann ich mit wenig Geld anfangen“, nennt der 33-jährige einen Vorteil.
Für ihn stand nicht zur Diskussion, die Milchviehherde zu übernehmen. „Warum soll ich Milch verkaufen, wenn ich etwas anderes viel besser vermarkten kann“ Seine Überlegung: Milch gibt es genug, aber heimisches Gemüse fehlt. Außerdem kennt er sich mit dem Anbau von Gemüse bestens aus. Durch seine Arbeit, auf einem Gemüsehof im Salzburger Land, hat er viel gelernt. Auch die Ausbildung zum Gemüsebau-Meister hilft ihm heute. Nach seinem Abschluss 2012 stieg er daheim voll ein.
„10 ha - und wir leben davon“
Der Vater von vier Kindern ist stolz, dass er mit seiner eigenen Fläche ein gutes Einkommen erzielt. „10 ha – und wir leben davon. Das ist eigentlich unvorstellbar“, erklärt Steinmaßl. Er ist sich sicher, dass das Konzept auch auf anderen Betrieben funktioniert. Mit dieser Botschaft geht er auch auf seine landwirtschaftlichen Kollegen zu. „Einfach anfangen“, ist sein Tipp an Neu- und Wiedereinsteiger.
Kleinste Investionen und eine Vermarktung, die zum Betrieb passt, sind für ihn das Erfolgsrezept. „Ich brauche niemandem hinterherrennen und keine Rieseninvestitionen zu tätigen.“
Er weiß auch um die Verantwortung, die er als Landwirt für die Natur hat. So ist das Ziel für seine Flächen: „Dass sie immer besser werden.“
Sophia Philipp
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Michael Steinmaßl krempelt den elterlichen Milchviehbetrieb komplett um. Er baut Gemüse an, vermarktet es direkt – und führt den Hof in den Vollerwerb.
Die 3000-Seelen-Gemeinde Kirchanschöring kann seit kurzem mit einer Unverpackttheke aufwarten. Verantwortlich für den frischen Wind im Landkreis Traunstein ist der „Bio Michi“, wie der Gemüsebauer Steinmaßl sich selbst und seinen Bioladen genannt hat. „Die Kunden fahren 15 Kilometer zu unserem Laden“, beschreibt er sein Einzugsgebiet. Ihnen bietet der landwirtschaftliche Unternehmer eine breite Palette von betriebseigenem Gemüse.
Klares Ziel
Für Michael Steinmaßl ist schon immer klar, wohin es mit dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb geht: „Ich will unseren Nebenerwerbsbetrieb wieder zum Vollerwerb machen. Das war meine große Vision.“
Mit 18 Jahren beginnt er auf kleinster Fläche Gemüse anzubauen. Bald erntet der gelernte Zierpflanzengärtner mehr als seine Familie selbst essen kann – und mietet einen Laden in der nahen Gemeinde. „Ich habe unglaublich gern mit Kunden zu tun. Das ist mein Element“, erklärt der Gemüsebauer. Heute ist der Laden 100 m2 groß und bietet ein Vollsortiment an Biowaren.
Seine Produkte „bio“ zu produzieren, ist für Steinmaßl eine Herzensangelegenheit. Seine Eltern bewirtschafteten den Milchviehbetrieb konventionell und stehen den Ideen ihres Sohnes zu Beginn skeptisch gegenüber. Trotzdem zieht der junge Gärtner sein Konzept durch. „Heute sind sie voll überzeugte Senior-Biobauern“, freut sich Steinmaßl.
Gegen den Trend
Seine Entscheidung, auf den arbeitsintensiven Betriebszweig zu setzen, hat er nie bereut. „Beim Gemüsebau kann ich mit wenig Geld anfangen“, nennt der 33-jährige einen Vorteil.
Für ihn stand nicht zur Diskussion, die Milchviehherde zu übernehmen. „Warum soll ich Milch verkaufen, wenn ich etwas anderes viel besser vermarkten kann“ Seine Überlegung: Milch gibt es genug, aber heimisches Gemüse fehlt. Außerdem kennt er sich mit dem Anbau von Gemüse bestens aus. Durch seine Arbeit, auf einem Gemüsehof im Salzburger Land, hat er viel gelernt. Auch die Ausbildung zum Gemüsebau-Meister hilft ihm heute. Nach seinem Abschluss 2012 stieg er daheim voll ein.
„10 ha - und wir leben davon“
Der Vater von vier Kindern ist stolz, dass er mit seiner eigenen Fläche ein gutes Einkommen erzielt. „10 ha – und wir leben davon. Das ist eigentlich unvorstellbar“, erklärt Steinmaßl. Er ist sich sicher, dass das Konzept auch auf anderen Betrieben funktioniert. Mit dieser Botschaft geht er auch auf seine landwirtschaftlichen Kollegen zu. „Einfach anfangen“, ist sein Tipp an Neu- und Wiedereinsteiger.
Kleinste Investionen und eine Vermarktung, die zum Betrieb passt, sind für ihn das Erfolgsrezept. „Ich brauche niemandem hinterherrennen und keine Rieseninvestitionen zu tätigen.“
Er weiß auch um die Verantwortung, die er als Landwirt für die Natur hat. So ist das Ziel für seine Flächen: „Dass sie immer besser werden.“
