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130 Schafe statt 19 Kühe

Wegen seiner begrenzten Fläche hat Peter Mangold auf die Erzeugung von Schafmilch nach Biorichtlinien umgestellt. Er fährt gut damit, weil er einen sicheren Absatz für seinen Joghurt und Käse hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Als sich Peter Mangold (47) aus Sulzberg bei Kempten vor 25 Jahren entschied, den elterlichen Hof mit 19 Milchkühen und 19 ha Grünland zu übernehmen, war ihm klar, dass der Betrieb so keine Zukunft haben würde. „Ich habe mich nach anderen Tierhaltungsformen mit guter Wertschöpfung umgeschaut und bin auf die Milchschafe gekommen“, sagt der Landwirt.

Mit 20 ostfriesischen Mutterschafen begann er die Produktion, wobei er damals die Milch noch an eine kleine Molkerei abliefern konnte. Seit 1998 betreibt er seine eigene „Hofkäserei Mangold“, in der er drei verschiedene Sorten Joghurt und Schnittkäse herstellt.

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Geringe Investitionskosten

Dass er den Betrieb damals neu aufstellen konnte, lag auch an den relativ geringen Investitionskosten. „Der große Vorteil der kleinen Wiederkäuer ist, dass sie wenig Ansprüche an einen Stall stellen“, erläutert Mangold. „Solange dieser gut gelüftet, trocken, hell und zugfrei ist, fühlen sie sich wohl.“

Die vorhandenen Stallungen konnte der gelernte Landwirt und Industriekaufmann zusammen mit seinen Söhnen ohne großen Aufwand nach und nach umbauen und erweitern. Einschließlich Melkstand investierte er rund 225000 € in den Stall. Sein 2 x 6er-Swingover-Melkstand mit Fütterungsautomatik ist ein Eigenbau, weil es damals noch nicht die Technik gab, die er wollte.

Auch in den niedrigen Futteran-sprüchen der Schafe sieht Mangold einen Vorteil. Seine 130 Mutterschafe geben im Durchschnitt rund 400 Liter Milch pro Jahr, und das fast ausschließlich aus dem Grundfutter seiner 22 ha Grünland. Dabei profitiert der Ökobetrieb von der hohen Qualität der Allgäuer Wiesen: Im Sommer ist Kurzrasenweide die Basis, im Winter sind es Heu und Grassilage. Im Melkstand füttert er noch Hafer oder Gerste zu.

Mangold ist mit der Leistung zwar zufrieden, sieht aber noch Potenzial. Er führt deshalb seinen Bestand im Herdbuch und steht in engem Austausch mit deutschen, österreichischen und Schweizer Züchtern. „Lebensleistung und Fitness sind ein wichtiges Zuchtziel. Aber bei meiner Betriebsgröße brauche ich auch eine überdurchschnittliche Milchleistung, damit sich das Konzept rechnet“, macht der Schafhalter klar.

Den Preis für die Produkte legt Mangold in Absprache mit seinem Abnehmer, dem Lebensmitteleinzelhändler Feneberg, fest. Dessen Marke „Von Hier“ steht für regionale Bioqualität. So ist Mangold mit seinem Schafmilchjoghurt und -käse fast konkurrenzlos.

Absatz ist gesichert

Mit 1,75 Ak und der Unterstützung durch seine Söhne stemmt der Schafhalter die Milcherzeugung und -verarbeitung sowie die Außenwirtschaft.

„Egal ob Milchkuh oder Milchschaf: Wer erfolgreich sein möchte, muss sich auf die Tierart einstellen und deren Bedürfnisse verstehen. Und er muss sich eine Vermarktung so aufbauen, dass sie ihm Planungssicherheit und die nötigen Umsätze garantiert“, rät Mangold.

Welchem Landwirt würde er die Milchschafe empfehlen? „Ein Betriebsleiter, der Probleme mit der Milchviehhaltung hat, wird dieselben Probleme mit Milchschafen haben. Das Geschäft ist das gleiche. Aber“, fügt er hinzu, „wer Spaß an der Tierhaltung hat, aber vielleicht die Investitionskosten für einen Stallneubau scheut oder generell wenig eigenes Land hat – für den kann das eine Möglichkeit sein.“

Christiane Kretzer

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