2. Stickstoff konservieren und bedarfsgerecht mobilisieren
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Die N-Freisetzung nach Leguminosen und die N-Verwertung durch die Folgefrucht lassen sich durch folgende Maßnahmen steuern:
Kleegras-Standzeit, Umbruchzeitpunkt und -intensität;
Saatzeit der nachfolgenden Marktfrucht;
Anteil nicht legumer Pflanzenarten in Zwischenfrucht-Mischungen und Untersaaten.
Steuerung der N-Prozesse:
Wie lassen sich die N-Prozesse nach Kleegras steuern? Mit zunehmender Kleegras-Standdauer erweitert sich das C/N-Verhältnis der Erntereste. Die N-Freisetzung erfolgt dann langsamer und nachhaltiger.
Auf leichten Standorten wird organische Masse schneller mineralisiert als auf schweren, umsatzträgen Böden und auf kühlen Standorten. Auf leichten Standorten ist Kleegras erst kurz vor der Saat umzubrechen, um N-Verluste zu reduzieren. Triticale und Roggen sollten Sie schon im September säen, damit diese Kulturen mit dem Herbst-N als Reserve im Frühjahr flott loswachsen können. Weizen und Dinkel nehmen im Herbst weniger N auf, sie sät man daher eher spät im Oktober.
Auf einem umsatzträgem Standort und nach mehrjährigen Kleegras erfolgt die N-Freisetzung oft so langsam, dass der Haupt-N-Schub erst im zweiten Jahr nach dem Umbruch stattfindet. Auf trägen Standorten können Sie deshalb z.B. Hafer direkt nach Kleegras und danach erst Winterweizen anbauen.
Eine Kleegrasvorrotte durch flache Bearbeitung mittels Scheibenegge, Fräse oder Grubber zwei bis vier Wochen vor dem eigentlichen Umbruch beschleunigt die N-Bereitstellung für Folgefrüchte. Vor Sommerkulturen verbessert eine Winterfurche den N-Fluss im Frühjahr und ermöglicht eine zügige Frühjahrsbestellung. Manche Hackfruchtbetriebe brechen Kleegras schon im August um und säen nachfolgend Zwischenfruchtgemenge ohne Leguminosen zur N-Konservierung und Bodenbelebung. Vor Mais kann der Kleegrasumbruch im Frühjahr erfolgen, sofern die Wasserversorgung dies zulässt. Nach Körnerleguminosen und legumen Zwischenfrüchten sollten wenige Bearbeitungsschritte vorher genügen, um den leicht verfügbaren N gezielt der Winter-Folgefrucht bereitzustellen.
Was tun vor Sommerungen?
Vor einer Sommerung muss der N durch nichtlegume Zwischenfrüchte oder Gemenge mit Nichtleguminosen z.B. mit Rauhafer, Phacelia, Ölrettich oder Rübsen über Winter konserviert werden.
Zwischenfrüchte sollten vor Sommerkulturen kurz vor den ersten Frösten bodennah eingearbeitet werden, um gasförmige Nährstoffverluste durch das Platzen der Zellen beim Abfrieren zu reduzieren und eine Vorrotte einzuleiten. Schon einfaches Walzen kann Vorteile bringen.
Stehend abgefrorene, verholzte Zwischenfrüchte, aber auch Maisstroh zehren Bodenstickstoff bei der Verrottung im Frühjahr. In diesem Fall eignen sich Drusch-Leguminosen als Nachfrüchte, die bei reduzierten Nmin-Werten vom schwächeren Unkrautwachstum zusätzlich profitieren.
N-Freisetzung anregen:
Hacke und Striegel durchlüften den Boden und regen so die N-Mineralisierung an. Die Kopfdüngung mit Gülle oder Gärresten im Frühjahr bringt neben der Nährstoffzufuhr eine frühere Aktivierung des Bodenstoffwechsels, der sonst erst bei steigenden Bodentemperaturen in Schwung kommt.
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Die N-Freisetzung nach Leguminosen und die N-Verwertung durch die Folgefrucht lassen sich durch folgende Maßnahmen steuern:
Kleegras-Standzeit, Umbruchzeitpunkt und -intensität;
Saatzeit der nachfolgenden Marktfrucht;
Anteil nicht legumer Pflanzenarten in Zwischenfrucht-Mischungen und Untersaaten.
Steuerung der N-Prozesse:
Wie lassen sich die N-Prozesse nach Kleegras steuern? Mit zunehmender Kleegras-Standdauer erweitert sich das C/N-Verhältnis der Erntereste. Die N-Freisetzung erfolgt dann langsamer und nachhaltiger.
Auf leichten Standorten wird organische Masse schneller mineralisiert als auf schweren, umsatzträgen Böden und auf kühlen Standorten. Auf leichten Standorten ist Kleegras erst kurz vor der Saat umzubrechen, um N-Verluste zu reduzieren. Triticale und Roggen sollten Sie schon im September säen, damit diese Kulturen mit dem Herbst-N als Reserve im Frühjahr flott loswachsen können. Weizen und Dinkel nehmen im Herbst weniger N auf, sie sät man daher eher spät im Oktober.
Auf einem umsatzträgem Standort und nach mehrjährigen Kleegras erfolgt die N-Freisetzung oft so langsam, dass der Haupt-N-Schub erst im zweiten Jahr nach dem Umbruch stattfindet. Auf trägen Standorten können Sie deshalb z.B. Hafer direkt nach Kleegras und danach erst Winterweizen anbauen.
Eine Kleegrasvorrotte durch flache Bearbeitung mittels Scheibenegge, Fräse oder Grubber zwei bis vier Wochen vor dem eigentlichen Umbruch beschleunigt die N-Bereitstellung für Folgefrüchte. Vor Sommerkulturen verbessert eine Winterfurche den N-Fluss im Frühjahr und ermöglicht eine zügige Frühjahrsbestellung. Manche Hackfruchtbetriebe brechen Kleegras schon im August um und säen nachfolgend Zwischenfruchtgemenge ohne Leguminosen zur N-Konservierung und Bodenbelebung. Vor Mais kann der Kleegrasumbruch im Frühjahr erfolgen, sofern die Wasserversorgung dies zulässt. Nach Körnerleguminosen und legumen Zwischenfrüchten sollten wenige Bearbeitungsschritte vorher genügen, um den leicht verfügbaren N gezielt der Winter-Folgefrucht bereitzustellen.
Was tun vor Sommerungen?
Vor einer Sommerung muss der N durch nichtlegume Zwischenfrüchte oder Gemenge mit Nichtleguminosen z.B. mit Rauhafer, Phacelia, Ölrettich oder Rübsen über Winter konserviert werden.
Zwischenfrüchte sollten vor Sommerkulturen kurz vor den ersten Frösten bodennah eingearbeitet werden, um gasförmige Nährstoffverluste durch das Platzen der Zellen beim Abfrieren zu reduzieren und eine Vorrotte einzuleiten. Schon einfaches Walzen kann Vorteile bringen.
Stehend abgefrorene, verholzte Zwischenfrüchte, aber auch Maisstroh zehren Bodenstickstoff bei der Verrottung im Frühjahr. In diesem Fall eignen sich Drusch-Leguminosen als Nachfrüchte, die bei reduzierten Nmin-Werten vom schwächeren Unkrautwachstum zusätzlich profitieren.
N-Freisetzung anregen:
Hacke und Striegel durchlüften den Boden und regen so die N-Mineralisierung an. Die Kopfdüngung mit Gülle oder Gärresten im Frühjahr bringt neben der Nährstoffzufuhr eine frühere Aktivierung des Bodenstoffwechsels, der sonst erst bei steigenden Bodentemperaturen in Schwung kommt.