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82 Millionen Landwirte

Lesezeit: 2 Minuten

Jogi Löw hat keinen leichten Job. 82 Millionen Bundestrainer wissen alles besser als er – jahrzehntelange Erfolgsbilanz hin oder her.


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Ähnlich geht es den Landwirtsfamilien. Immer mehr Menschen haben „Verbes-serungsvorschläge“. Politik und Handel übernehmen den Job der FIFA und erlassen laufend neue Spielregeln:


  • Die neue Düngeverordnung wird schon wieder verschärft. Die Derogation bleibt ausgesetzt. Das heißt: Betriebe dürfen nur 170 kg N/ha aus Wirtschaftsdünger nutzen und müssen den Rest weit wegfahren, um dann Mineraldünger zuzukaufen.
  • In Baden-Württemberg gilt jetzt ein Bewirtschaftungsverbot an Gewässern.
  • Gleichzeitig will das Land mit der Forst-reform Waldbesitzern – anders als versprochen – neue Öko-Auflagen machen.
  • In Bayern räumen die Initiatoren des Volksbegehrens Artenvielfalt Fehler ein, sehen den Text aber trotzdem als Messlatte für den Gegenentwurf des Landtags.
  • Landkreise erteilen plötzlich keine Exportgenehmigungen mehr für Zuchtvieh.
  • Die Molkereien wären die Anbindehalter lieber heute als morgen los.
  • Die Supermärkte warten nicht auf das Tierschutzlabel des Bundes. Sie legen eine bald eigene Haltungs-Kennzeichnung auf.
  • Derweil bleiben die höheren Kosten in Labelprogrammen meistens an den Bauern hängen, zeigt die Erfahrung süddeutscher Erzeugergemeinschaften.


Allerdings: Haben Sie schon einmal gehört, dass sich Jogi Löw über die vielen „Experten“ beschwert hat? Vermutlich nicht. Er weiß genau, dass sein Geschäft nur funktioniert, wenn sich viele Menschen für Fußball interessieren.


Auch die Landwirte sind auf das Interesse und Verständnis der Bürger angewiesen. Die vielen Auflagen verursachen Kosten. Solange alle die Schuld für Artenschwund, Nitrat oder zu wenig Tierwohl bei den Bauern sehen, werden sie strengere Auflagen fordern – aber nicht bezahlen. Dann zahlen die Bauern drauf.


Deswegen war es klug, dass der Bayerische Bauernpräsident Walter Heidl beim Volksbegehren eine Kehrtwende hinlegte. Gab er sich anfangs forsch, räumt er nun den Artenrückgang ein und macht Angebote, was die Bauern zur Artenvielfalt beitragen können.


Das verschafft ihm Spielraum, um praxisgerechte Regeln zu fordern und Unsinn wie das Grünland-Walzverbot ab dem 15.3. zu verhindern. Vielleicht gewinnt er damit auch etwas Verständnis bei der Bevölkerung (siehe Seite 9).


Das wäre wichtig. Denn nur, wenn die Menschen Sympathie für die Bauern haben, akzeptieren sie, wenn der Staat ihnen bei neuen Artenschutz-Auflagen finanziell unter die Arme greift.


Im Grunde geht es den Landwirten wie Jogi Löw: Vom Interesse aller profitieren wir, wenn wir es richtig anpacken.

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