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Österreich: „2021 wird zum Entscheidungjahr“

Lesezeit: 3 Minuten

In unserem Nachbarland sind die Rübenanbauflächen seit 2015 um 25% zurückgegangen. Zu den Preisrückgängen kommt der Rübenderbrüssler, der dramatische Schäden angerichtet hat.


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Weit dramatischer als in Süddeutschland ist die Situation derzeit für die Rübenanbauer in Österreich. Dort sank die Anbaufläche von über 45000 ha im Jahr 2015 auf 34000 ha im Vorjahr. Ein Grund ist der Preiseinbruch seit Auslaufen der Zucker-Marktordnung im Jahr 2017.


Bis zu 8000 ha Totalverluste


In den Hauptanbaugebieten im Osten Österreichs kam dazu ein zunehmender Schädlingsdruck. In den Jahren 2018 bis 2020 richtete der Rübenderbrüssler dramatische Schäden an. Bis zu 8000 ha pro Jahr fielen dem gefräßigen Käfer zum Opfer. Zuletzt trat in vielen Gebieten zudem der Erdfloh verstärkt in Rüben auf.


„Selbst mit Pflanzenschutzmitteln hat man gegen den Derbrüsselkäfer wenig Erfolg, wenn er derart massiv auftritt wie in den vergangenen drei Jahren. Meist sind die Dosierungen viel zu schwach“, moniert Anbauer Georg Meier aus Angern an der March. Weil immer mehr Wirkstoffe von der EU verboten werden, fehle die Planungssicherheit. Auch Blattkrankheiten wie Cercospora nehmen zu.


Unterm Strich hat diese Mixtur aus rückläufigen Preisen, Schädlingen und Krankheiten und dem Rückgang von notwendigen Pflanzenschutzmitteln zur aktuellen Situation im österreichischen Rübenanbau geführt. Deshalb stand sogar das Zuckerwerk Leopoldsdorf östlich von Wien auf der Kippe.


Ein vom Landwirtschaftsministerium initiierter „Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers“ soll nun den Fortbestand von Leopoldsdorf sichern. Er beinhaltet u.a. eine Wiederanbauprämie von 250 €/ha, wenn Schädlinge die Rüben zerstören, die erneute Notfallzulassung der Neonics und die Kostenübernahme für das Saatgut beim Wiederanbau durch die Agrana, die österreichische Südzucker-Tochter.


Garantiert 34 € pro t


Zudem soll deren Dreijahresliefervertrag mit einem garantierten Mindestpreis weitere Anreize für den Anbau bieten. Pro Tonne Lieferrechtsrübe garantiert der Vertrag für die Jahre 2021 und 2022 mindestens 34 €.


Das Maßnahmenpaket hat dazu geführt, dass für das Anbaujahr 2021 knapp über 38000 ha Rübenfläche kontrahiert wurden. Damit wurde die für die Aufrechterhaltung von Leopoldsdorf notwendige Anbaufläche zumindest einmal erreicht.


Positiv stimmt die Landwirte, dass das aktuelle Monitoring auf eine geringere Käferpopulation hindeutet. 2021 könnte laut Rübenbauern-Chef Ernst Karpfinger zum Entscheidungsjahr für den Rübenanbau werden: „Wenn wir den Käfer in den Griff bekommen, bauen künftig sicher wieder mehr Bauern Rüben an. Wenn nicht, werden sich viele aus dem Anbau verabschieden.“


Torsten Altmann

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