Auch bei Kettensägen ist die Akkutechnologie auf dem Vormarsch. Wie sich die Husqvarna 540i XP im Bauernwald schlägt, haben wir in der Praxis getestet.

Sie ist mit einer kleinen Semiprofi-Säge vergleichbar: Die 540i XP Akku-Motorsäge entspricht laut Husqvarna einer 40-cm3-Benzinsäge. Bisher waren die E-Sägen weitgehend in den Bereichen der Zimmerei- und Holzbaubetriebe im Einsatz. Doch mit dem neuen Modell bietet Husqvarna nach eigener Aussage auch eine leistungsstarke Säge für den leichten und mittleren Einsatz im Bauernwald an.

Leichte Säge mit großem Akku

Für unseren Test wurde die 540i XP mit zwei leistungsstarken BLi 300-Akkus und dem Schnellladegerät QC 330 geliefert. Der neue Akku ist der stärkste, den Husqvarna im Bereich der steckbaren Akkus anbietet. Er leistet 9Ah und 36V. Die Ladezeit nimmt weniger Zeit in Anspruch als ein Fußballspiel: Mit dem mitgelieferten Ladegerät ist der Akku in rund 80 Minuten vollständig geladen.

Von der Handhabung her steht die 540i XP den mit Benzin betriebenen Sägen in nichts nach. Die Spannschraube für die Kettenspannung sowie der Klappdeckel des Schmieröltanks sind von anderen Serien bekannt und bewährt. Der große Vorteil der Akkusäge ist die Einsatzbereitschaft, da zur Aktivierung nur der Einschaltknopf gedrückt werden muss. Die Säge ist nach dem Lösen der Kettenbremse und der Gashebelsperre sofort für den Betrieb bereit. Zum Stromsparen gibt es die sogenannte „SavE“-Taste. Dahinter steckt ein Energiesparmodus, der die Laufzeit des Akkus verlängern soll.

Die Säge liegt gut in der Hand und wiegt mit Akku und Schneidausrüstung etwa 5,8 kg. Über eine App und via Bluetooth kann man direkt auf die Säge zugreifen und die Arbeitsdaten, Laufzeit und Ladezustand auslesen. Zudem gibt die App Auskunft darüber, wann Wartungsarbeiten anstehen und Teile ersetzt werden müssen.

Positiv aufgefallen ist uns auch der seitliche Akkuschacht, in den die Batterie einfach hineingeschoben wird. Er bietet optimalen Schutz vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit. Eine aktive Akkukühlung sorgt für eine längere Lebensdauer der Akkus – verspricht zumindest der Hersteller.

Im praktischen Einsatz

Wir haben die Säge verschiedenen Praxisanforderungen ausgesetzt. Beim Einsatz auf einer Christbaumkultur hat sich die Säge sehr gut geschlagen, vor allem der Start/Stopp-Vorgang und der geräuscharme Lauf stachen hier hervor. Laut Herstellerangaben hat die 540i XP einen Geräuschpegel von 104 dB(A). Auch größere Christbäume ließen sich mit der Akkusäge problemlos fällen und für den Verkauf asten.

Bei Erstdurchforstungen sowie im Schwachholz und beim Staudenschneiden überzeugt die Säge mit sehr guten Schnittleistungen und praxisgerechter Handhabung. Für eine ausreichende Einsatzzeit sollte auf alle Fälle mit Wechselakkus gearbeitet werden.

Im Starkholz war die Säge nur bedingt einsetzbar. Denn bei großen Astdurchmessern lässt die Schnittleistung aufgrund der Beanspruchung stark nach. Hervorzuheben ist noch: Der Vibrationswert von 3,6 m pro s2 (Herstellerangabe) macht die Säge sehr anwenderfreundlich.

Fazit

Als wesentliche Vorteile sind festzuhalten, dass die 540i XP leicht, leise und emissionsfrei ist. Für die Arbeiten im Jungbestand bei schwachen Baumdurchmessern ist es ein ideales Gerät. Dazu ist sie wegen des einfachen Startens ohne großen Kraftaufwand zu bedienen. Sie liegt gut in der Hand und punktet mit ausgezeichneter Schnittleistung – bei passenden Stammdurchmessern.

andreas.holzhammer

@topagrar.com

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