Das Lohnunternehmen Bronner hat sich im Pflanzenschutz auf alle Betriebsgrößen eingestellt. Das sorgt für die nötige Flexibilität.

Fünf Feldspritzen mit Schlepper unterschiedlicher Höhe sowie mit unterschiedlichen Spur- und Arbeitsbreiten stehen im Lohnunternehmerbetrieb Bronner in Ostrach (Lkr. Sigmaringen). „Die vier Anbauspritzen sorgen für die nötige Wendigkeit auf kleinen Schlägen und eine Anhängerspritze mit 21 bis 24 m Arbeitsbreite bringt auf größeren Einheiten die nötige Schlagkraft“, erklärt Juniorchef Felix Bronner. Im letzten Jahr haben er und sein Team damit ca. 3000 ha in der Region im Auftrag der Landwirte mit Pflanzenschutzmitteln behandelt.

Der Pflanzenschutz ist mittlerweile neben Dünge- und Erntearbeiten, Kommunaldiensten und Spezialbaumfällungen eines der wichtigsten Standbeine des Unternehmens. Von den insgesamt sieben Arbeitskräften fahren mit den Spritzen aber nur drei: Der Chef selbst sowie Senior-Chef Peter Bronner und der langjährige Mitarbeiter Gerhard Dreher.

Bei den Kunden kommt das an: „Wir schätzen die schlagkräftige Technik und das verantwortungsbewusste, geschulte Personal, das meine Schläge gut kennt“, klärt Landwirt Tobias Kugler aus Ostrach-Kalkreute auf.

Die Schweinezucht Kugler nutzt das Angebot von Bronner im Bereich Pflanzenschutz seit 25 Jahren. „Die Auslagerung des Pflanzenschutzes hilft uns als Familienbetrieb mit Schwerpunkt Tierhaltung, Arbeitsspitzen zu brechen“, sagt Kugler. Die eigene Spritze hat er längst verkauft.

Nicht alles abgeben

Die Planung, den Einkauf sowie die Lagerung der Pflanzenschutzmittel übernimmt der Betriebsleiter noch selbst: „Diese Entscheidungen will ich als Unternehmer selbst treffen.“ Die entsprechenden Maßnahmen werden zwei bis drei Tage vorher mit dem Lohnunternehmen abgestimmt. „In 90% der Fälle sind wir zum optimalen Zeitpunkt im Feld“, meint Felix Bronner.

Parallelfahrhilfen sowie Teilbreitenabschaltung an den Spritzen sind Standard. Auf eine Einzeldüsenabschaltung wurde verzichtet. „Diese Technik wird zukünftig ein Thema werden. Sie muss sich aber im Preis widerspiegeln“, sagt Peter Bronner. Bei jeder Behandlung wird vom Kunden eine Flurstückskarte mit nummerierten Flurstücken mitgeführt. Sie bekommen vom Lohnunternehmer die schlagbezogenen Aufzeichnungen auf Papier ausgehändigt. Kugler pflegt diese in seine Online-Schlagkartei ein: „Der nächste Schritt könnte sein, dass der Lohnunternehmer dazu Zugriff erhält.“

Bronner bietet auch Feldbegehungen und Beratung an, falls gewünscht. Ebenso übernimmt er auf Wunsch den Einkauf der Mittel: „Dadurch können wir die nötigen Mengen schon auf dem Lieferschein auf die einzelnen Kunden aufteilen und Restmengen vermeiden.“

Wer übernimmt die Haftung?

Für Abdriftschäden, eine Verwechslung von Pflanzenschutzmitteln oder für Mischungsfehler haftet der Lohnunternehmer. Nachbehandlungen seien selten. „Unsere Kunden haben gelernt, dass es sich lohnt, schon bei der Erstbehandlung ein hochwertiges Produkt einzusetzen“, sagt Mitarbeiter Gerhard Dreher.

Etwaige Probleme werden mündlich besprochen. „Unsere Zusammenarbeit beruht auf langjährigem gegenseitigen Vertrauen“, sagt Kugler. Die Abrechnung nach Fixpreis pro ha unabhängig von der Anfahrtsstrecke bezeichnet der Praktiker als faire Basis. „Die zeitliche Entlastung ist uns das wert.“