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topplus Sonderpreis

Ausgefallen, aber zukunftsträchtig

Lesezeit: 4 Minuten

Familie Hauser von der Rotenbauer GbR hat einen mehrhäusigen Freilaufstall auf Tiefstreu für die muttergebundene Kälberaufzucht errichtet. Dafür vergab die Jury des Südplus-Stallbauwettbewerbes einen Sonderpreis.


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Eines war bei der Stallplanung von Familie Hauser aus Bergen (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) von Anfang an klar: Liegeboxen kommen nicht infrage. „Wir wollen, dass sich die Kühe wie auf der Weide hinlegen können“, erklären Martin und Kathrin Hauser.


Über das Konzept Kompoststall landete der Demeter-Betrieb schließlich bei einem Freilaufstall, den er 2019 für die muttergebundene Kälberaufzucht auf der grünen Wiese erstellte. Ganze 7 ha Weide liegen nun um den Stall, zu denen alle Tiergruppen der Gelbviehherde Tag und Nacht Zugang haben.


Knapp 9 m² pro Kuh


In nur vier Monaten Bauzeit entstand ein mehrhäusiges, allseitig geöffnetes Holzgebäude in Ständerbauweise mit Sheddach für 47 Kühe und Jungvieh (siehe Grundriss, S. 30). Ein mittiger Futtertisch trennt die Kühe vom Jungvieh, beiden Tiergruppen stehen großzügige Tiefstreubuchten mit knapp 9m²/Kuh zur Verfügung.


Das gehäckselte, entstaubte Stroh wird per Einstreuautomatik mit drei Kreisläufen eingestreut. „Dadurch können wir angepasst einstreuen und sparen generell mindestens 50 % Stroh“, sagt Martin Hauser. In der Weidezeit müsse er die ca. 30 cm hohe Matratze nur einmal, im Winter zweimal misten.


Die breiten, nicht überdachten Laufgänge rechts und links vom Futtertisch gelten als Laufhöfe, die sich wie die Fressplätze draußen fortsetzen. Sie bestehen aus planbefestigten Maxi Grip-Betonfertigteilen und werden per Schieber entmistet. Über einen gummierten Antritt gelangen die Kühe an den Futtertisch mit Fangfressgitter und einer Fressplatzbreite von 85cm. Hitzestress vermeidet der Betrieb nicht nur durch die vier geöffneten Stallseiten, sondern auch durch eine Kuhdusche mit Feinvernebelung sowie über weiße Sandwich-Bleche auf dem Dach.


Die Einteilung der Freilaufbuchten trägt den Anforderungen der muttergebundenen Kälberaufzucht Rechnung: Nach der Abkalbung bleiben Mutter und Kalb drei Tage lang in einer der beiden Abkalbeboxen zusammen. Die Muttertiere werden ab dem ersten Tag gemolken. Danach geht es gemeinsam vier Wochen lang in die Mutter-Kind-Gruppe. Das Fressen am Futtertisch schauen sie sich schon in den ersten Lebenstagen von der Mutter ab. Später gelangen die Kälber in eine eigene Bucht, die Kathrin Hauser liebevoll den „Kindergarten“ nennt. Zu den Melkzeiten dürfen die Mütter wieder zu den Kälbern, bis man sie nach drei Monaten vom Euter entwöhnt. Über das „Schleckfenster“ in der Buchtenabtrennung können die Kälber auch zwischen den Melkzeiten Kontakt zum Muttertier aufnehmen.


Heller, luftiger Melkraum


Die Kühe erreichen den Doppel-5er- Fischgrätenmelkstand, der aktuell erst mit acht Melkzeugen ausgestattet ist, über einen kleinen Vorwartehof. Er ist mit Fertigbetonwänden eingehaust und verfügt über große Hubfenster sowie über eine Holzdecke, die für ein besseres Raumklima sorgt. Für welchen Zweck der Raum über Melkstand und Milchkammer mit großem Fenster in den Stall einmal ausgebaut wird, ist noch offen.


Die komplette Aussiedlung mit Erschließung, Güllebehälter, Mistlager, Einstreu- und Melktechnik, Maschinenhalle und Zisterne hat die fünfköpfige Familie rund 1,1 Mio. € gekostet. Da sie aus der Anbindehaltung kommt, erhielt die Familie aus Bayern einen Zuschuss von 30% über das Investitionsförderungsprogramm.


Familie Hauser ist rundum zufrieden mit ihrem Stall. „Nur die Ostwinde am Standort haben wir etwas unterschätzt. Deshalb überlegen wir, in das Sheddach ein Spaceboard zu integrieren“, stellt Martin Hauser fest.


Am Futtertisch von Abkalbern und Kälbern hat er bereits eine neuartige, automatisch betriebene Windschutzplane anbringen lassen. Der Clou dabei ist, dass man trotz ausgefahrenem Windschutz am Futtertisch noch bequem füttern kann.


silvia.lehnert@topagrar.com


silvia.lehnert@topagrar.com

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