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topplus Aus dem Heft

Bei diesem Smartphone stimmt Preis-Leistung

Lesezeit: 5 Minuten

Das Gigaset GX290 ist durch seine extrem robuste Bauweise gut für die Landwirtschaft geeignet. Wie das Smartphone sich im bäuerlichen Alltag schlägt, hat unser Testteam ein halbes Jahr lang ausprobiert.


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Haben Sie schon einmal einen Nagel mit dem Smartphone in die Holzwand geschlagen? Wir schon – einfach die Seite als Hammerersatz benutzen, es funktioniert. Klar, auch wenn das Gigaset GX290 für den harten Arbeitsalltag entwickelt wurde, zum Nägel-in-die-Wand-Schlagen ist es natürlich nicht gebaut. Aber uns ging es auch mehr darum, zu prüfen, wie robust dieses Smartphone gebaut ist.


Schließlich gehört das GX290 zu den sogenannten „ruggedized“ (übersetzt „robust gemachten“) Smartphones:Gemeinsam hat diese inzwischen recht große Gruppe der Handys, dass sie wasserdicht, staubgeschützt und stoßfest sind.


Fall aus 1,40 m kein Problem


Als weiteren Extremtest zur Stoßfestigkeit haben wir das GX290 aus etwa 1,40m Höhe auf harten Schotterboden fallen lassen. Auch hierbei zeigte das Gerät keinerlei Schwächen: Außer ein paar kleinen Kratzern am Gehäuse konnte der Sturz aus der Höhe dem GX290 nichts anhaben.


Der Hersteller hat ein Zweikomponenten-Spritzgussgehäuse aus TPU (Thermoplastisches Polyurethan) und Metallrahmen verwendet. Zudem sitzt das Display hinter widerstandsfähigem Gorilla Glas 3 und das Display dürfte ab Werk mit einer Schutzfolie überzogen sein. Zumindest bei unserem Testgerät war dies so. Mit seinen Abmessungen von 16,2 x 7,9 x 1,5 cm wirkt das Handy ziemlich bullig. Dennoch hat uns das Design des GX290 in Titanium Grey mit seinen orangefarbenen Designlinien gut gefallen.


Klar ist aber auch: Die Robustheit und Größe des Gehäuses gehen zulasten des Gewichtes. Mit 285 g (auf der Haushaltswaage gemessen) wiegt es noch deutlich mehr als z.B. das CAT S 60 mit 223 g. Zum Vergleich: Das iPhone 12 von Apple ist dagegen mit 162 g ein echtes Leichtgewicht.


Ein weiteres wichtiges Argument für ein gutes Outdoorsmartphone ist die Laufzeit des Akkus. Wir haben bei unserem Testeinsatz – im Schnitt täglich ca. 2 Stunden – eine Laufzeit von rund 2,5 Tagen ermittelt. Dabei haben wir neben den üblichen Funktionen wie Telefonieren, Social-Media-Apps, E-Mails u.a. auch die Taschenlampen-, Kalender- und Taschenrechnerfunktion viel genutzt. So lang wie der Akku hält, so schnell ist der wieder voll: Die Ladezeit von 0 auf 100 % betrug etwa 3 Stunden. Die Kapazität des Lithium-Polymer-Energiespeichers gibt Gigaset mit 6200 mAh an. Der Akku lässt sich mit bis zu 15 Watt kabellos schnellladen.


Einhändig ist das Smartphone wegen seines großen Displays (14,1 x 6,5 cm) für unseren Geschmack recht schwierig zu bedienen – zumindest, wenn man vorher nur kleinere Modelle bedient hat. Mit etwas Übung wurde es aber angenehmer. Mit 1560 x 720 Pixel hat das Display zwar nur eine mittelmäßige Auflösung. Aber durch die hohe Helligkeit des Bildschirms mit ordentlichen Farben und Kontrasten konnten wir alles am Display gut ablesen, auch bei stärkerem Sonnenlicht.


Ausgezeichneter Klang


Die Bedienung des Android-9.0-Betriebssystems empfanden wir als einfach, die Menüführung ist gut gelungen. Wichtig für jeden Landwirt, gerade wenn er seine Runden am Feld dreht, ist die Qualität beim Telefonieren. Hier lautet unser Urteil: einfach super. Der Klang ist glasklar, selbst bei starken Außengeräuschen ist das Gegenüber immer gut zu verstehen.


Positiv aufgefallen ist uns auch, dass es verschiedene Töne für Wähltasten, Displaysperre, Laden und Berühren gibt. Zudem kann immer gewählt werden, ob Vibration bei den jeweiligen Funktionen eingeschaltet wird. Praktisch: Das Gigaset GX290 kann auch über den Fingerabdrucksensor auf der Rückseite entsperrt werden.


Ein wichtiges Argument bei der Handywahl ist die Kamera. Auch hier konnte das GX290 überzeugen. Das Smartphone ist mit einer Dualkamera ausgestattet, die Hauptlinse hat 13 Megapixel, die zweite Linse 2 Megapixel. Beides sind im Vergleich zu anderen Smartphones zwar nicht gerade Topwerte. Aber uns hat die Kamera vor allem bei Schnappschüssen mit den Kindern sehr gut gefallen. Und sie hat sogar einen Nachtaufnahmemodus. Für Selfies steht darüber hinaus auch eine Frontkamera mit 8 Megapixeln zur Verfügung.


geringere Wlan-Reichweite


„Mir kommt es so vor, dass der WLAN-Empfang etwas weniger Reichweite hat als bei meinem Smartphone“, berichtet Tester Gerhard Schieder. „Mit dem habe ich im Melkstand noch Empfang, mit dem Gigaset aber nicht. Ich vermute, dass es am Metallgehäuse liegt.“ Es kann aber auch daran liegen, dass das WLAN auf den n-Standard beschränkt ist.


Zudem schafft LTE auf dem Gigaset GX290 nur bis zu 300 Mbit/s im Download und bis zu 50 Mbit/s im Upload. Einschränkungen gibt es auch beim Speicher. Der Hersteller spart mit 3 GB nicht nur beim Arbeitsspeicher, sondern mit 35 GB auch beim internen Speicher. Letzterer kann aber per MicroSD-Speicherkarte auf bis zu 256 GB erweitert werden.


Unterm Strich hat uns das Gigaset GX290 für unseren Einsatz im landwirtschaftlichen Bereich durchaus überzeugt. Neben dem hervorragenden Akku punktet das Smartphone auch mit seiner Robustheit. Allerdings geht dies zulasten des recht hohen Gewichtes.


Nicht zuletzt stimmt auch die Telefonie-Qualität und die Kamera erfüllte für unsere Nutzung ihren Zweck voll. Das Gigaset GX290 wird aktuell zum Preis um 270 € im Onlinehandel angeboten. Unserer Meinung nach ist das Gigaset ein empfehlenswertes Outdoor-Smartphone mit einem top Preis-Leistungs-Verhältnis.


Torsten Altmann, Georg Schieder


andreas.holzhammer@topagrar.com

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