Der Nutzen der Biodiversität im Hinblick auf den Pflanzenschutz wird in der Praxis leider noch unterschätzt“, resümierte Dr. Olaf Zimmermann vom LTZ Augustenberg auf dem 68. Baden-Württemberger Pflanzenschutztag. Allein im Raps gebe es zwölf Gegenspieler-Arten, die den Rapsglanz- und den Rapsrüsselkäfer auf natürliche Weise dezimieren würden – im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich. Dieses Prinzip gelte auch für viele weitere Ackerkulturen. Es sei daher besonders wichtig, die natürlichen Gegenspieler und Parasiten der Schädlinge zu kennen und zu schonen – vornehmlich durch den Verzicht auffalsche Insektizidmaßnahmen.
Nach Aussagen von Pflanzenschutzberatern seien bis zu 20% der durchgeführten Insektizidbehand-lungen unnütz. Dazu gehörten vor allem Routinespritzungen ohneErreichen der Schadschwelle oder Maßnahmen auf Basis ungenauer Prognosen. Beide Fälle verursachten nicht nur unnötige Kosten, sondern schädigten auch die nützlichenInsekten auf dem Acker unnötig. Im Ernstfall könnte eine Insektizidbehandlung den Schädling so sogar noch stärken.
Ein weiterer wichtiger Baustein seien Saumstrukturen am Feldrand. Eineinhalb bis zwei Meter breite Blühstreifen erhöhen die Population breitwirksamer Nützlinge, wie Laufkäfer, Kurzflügelkäfer und Spinnen, Untersuchungen zufolge um mehr als 30%. Deren Wirkung reiche wiederum bis zu 30 m in das angrenzende Feld. Auch Grasstreifen fördern die Anzahl Nützlinge, weil sie ihnen eine Überwinterungsmöglichkeit bieten.
Bisher werde der Wert der Bestäuber und der Nützlinge allerdings noch nicht erfasst. Vor allem ihr wirtschaftlicher Nutzen mussZimmermann zufolge noch weitererforscht werden. Ebenso müssten Schadschwellen und Prognosemodelle überarbeitet und an aktuelle Bedingungen angepasst werden.
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Der Nutzen der Biodiversität im Hinblick auf den Pflanzenschutz wird in der Praxis leider noch unterschätzt“, resümierte Dr. Olaf Zimmermann vom LTZ Augustenberg auf dem 68. Baden-Württemberger Pflanzenschutztag. Allein im Raps gebe es zwölf Gegenspieler-Arten, die den Rapsglanz- und den Rapsrüsselkäfer auf natürliche Weise dezimieren würden – im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich. Dieses Prinzip gelte auch für viele weitere Ackerkulturen. Es sei daher besonders wichtig, die natürlichen Gegenspieler und Parasiten der Schädlinge zu kennen und zu schonen – vornehmlich durch den Verzicht auffalsche Insektizidmaßnahmen.
Nach Aussagen von Pflanzenschutzberatern seien bis zu 20% der durchgeführten Insektizidbehand-lungen unnütz. Dazu gehörten vor allem Routinespritzungen ohneErreichen der Schadschwelle oder Maßnahmen auf Basis ungenauer Prognosen. Beide Fälle verursachten nicht nur unnötige Kosten, sondern schädigten auch die nützlichenInsekten auf dem Acker unnötig. Im Ernstfall könnte eine Insektizidbehandlung den Schädling so sogar noch stärken.
Ein weiterer wichtiger Baustein seien Saumstrukturen am Feldrand. Eineinhalb bis zwei Meter breite Blühstreifen erhöhen die Population breitwirksamer Nützlinge, wie Laufkäfer, Kurzflügelkäfer und Spinnen, Untersuchungen zufolge um mehr als 30%. Deren Wirkung reiche wiederum bis zu 30 m in das angrenzende Feld. Auch Grasstreifen fördern die Anzahl Nützlinge, weil sie ihnen eine Überwinterungsmöglichkeit bieten.
Bisher werde der Wert der Bestäuber und der Nützlinge allerdings noch nicht erfasst. Vor allem ihr wirtschaftlicher Nutzen mussZimmermann zufolge noch weitererforscht werden. Ebenso müssten Schadschwellen und Prognosemodelle überarbeitet und an aktuelle Bedingungen angepasst werden.