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topplus ZETTWENDER-TEST Teil 2

Der Unterschied liegt im Detail

Lesezeit: 5 Minuten

Sechs Maschinen, sechs verschiedene Konzepte: Im zweiten Teil unseres großen Zettwender-Vergleichs stehen die technischen Feinheiten der Testkandidaten im Mittelpunkt – mit teils sehr großen Unterschieden bei Zinken, Kreiseln und Gewicht.


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Nachdem wir in der vorangegangenen Ausgabe die Arbeitsergebnisse unserer sechs Kreiselzettwender von Claas, Fendt, Krone, Pöttinger und Vicon erläutert und bewertet haben, wollen wir nun im zweiten Teil des Vergleichs auf die technischen Unterschiede eingehen.


Mit die wichtigsten Punkte für die tägliche Arbeit mit den Kreiselzettwendern sind das Ausheben und Absenken des Wenders am Vorgewende, die dazu notwendige Vorgewendesteuerung und der Geradeauslauf ohne Taumel. Gut: Alle beteiligten Geräte erlaubten den Aushub und das Absenken, ohne die Narbe zu verletzen.


Beim Lotus fährt Fendt hier einen eigenen Weg: Während die Wettbewerber beim Ausheben die Kreisel hinter dem Dreipunktbock in Fahrtrichtung zentrieren, verbleibt der Anbaubock des Lotus in dem Winkel zum Kreiselrahmen, wie er sich beim Ausheben darstellt. Beim Ausheben ist dies sehr angenehm, beim Absenken aber nur dann, wenn der Lenkwinkel des Schleppers gleich dem Winkel zwischen Bock und Rahmen ist. Ansonsten trifft der Lotus die Grasnarbe beim Absenken schräg zur Fahrtrichtung und die Räder radieren.


Hoch übers Vorgewende


Auch bei der Vorgewendesteuerung gehen die Hersteller unterschiedliche Wege. Vor oder während des Aushebens können bei den meisten die äußeren Kreisel über ein hydraulisches Steuergerät zusätzlich bis zu einem gewissen Winkel ausgehoben werden, sodass der Kreiselrahmen einem Halbmond ähnelt. Dieses Verfahren ist mittlerweile Standard, aber leider immer noch nicht Teil einer jeden Serienausstattung.


Taumelbewegungen während der Fahrt konnten wir bei keiner Testmaschine feststellen. Die technischen Ausführungen reichen hier von mechanisch verstellbaren Bremsen bis hin zur hydraulischen Variante. So wird in jedem Fall ein „Auflaufen“ bei Talfahrten ebenso verhindert wie der stoßweise Aushub am Vorgewende.


Eine Verschmutzung der Zinkenarme durch „gesammeltes“ Futter, besonders bei zunehmenden Anwelkgraden, gehört mittlerweile fast der Vergangenheit an. Der Aufbau der Zinkenarme und besonders die Anbauposition der Zinken lassen eine Verschmutzung nicht mehr zu. Bei Claas und Krone sind die Zinken auf einem Rohr als Zinkenarm fixiert. Bei den anderen Testteilnehmern sind die Zinken an Federflachstäben unterhalb montiert – beide Lösungen funktionieren.


Aufs Gewicht achten


Vor Kreiselzettwendern der von uns betrachteten Größenordnung finden sich je nach Gelände Traktoren zwischen 60 und 110 PS. Dementsprechend spielen das Gewicht und die Vorderachsentlastung eine wichtige Rolle. Die sechs unterschiedlichen Konzepte unserer Testmaschinen schlugen sich auch im jeweiligen Gesamtgewicht, der Gerätetiefe und damit auch dem Anbauschwerpunkt nieder.


Die Testkandidaten wogen zwischen 820 kg und 1040 kg. Über 200 kg Unterschied machen sich natürlich auch bei der Vorderachsentlastung bemerkbar, wie der Besuch der geeichten Fuhrwerkswaage mit einem der von Lindner zur Verfügung gestellten Lintrac 110 zeigte.


Die gemessenen Gesamtgewichte unterschieden sich kaum von den Angaben des jeweiligen Herstellers, man kann den Prospekten also glauben.


Anders bei der Vorderachsentlastung: Sie hängt vom Schlepper und seinem Anbaukonzept ab. Der Abstand der Kopplungspunkte im Heck, der Radstand und die Gewichtsverteilung vorne zu hinten sind für die Fahrsicherheit von großer Bedeutung.


Laut Gesetz müssen mindestens 20% des Gesamtgewichtes noch auf der Vorderachse liegen. Das erreichten wir mit dem Lintrac 110 beim Claas Volto, Fendt Twister und Pöttinger Hit mit ausreichender Sicherheit. Beim Krone Vendro wurde es mit 20,8% etwas knapp – hier machte sich die Vollausstattung bemerkbar, mit der Krone im Gegensatz zu anderen Herstellern an den Start ging.


Der Vicon Fanex und der Fendt Lotus – jeweils auch in Vollausstattung – sollten nur in Kombination mit einem Frontballast auf öffentlichen Wegen bewegt werden. Das ist leicht erklärbar: Als breitester Zetter im Test verfügte der Lotus über den größten Kreiseldurchmesser, das höchste Eigengewicht und eine entsprechende Gewichtsverlagerung in die Tiefe.


Interessant ist auch der Vergleich zwischen Vicon Fanex und Krone Vendro: Der um 20 kg schwerere Vendro baut kompakter als der Fanex, sodass er den Traktor um 50 kg weniger belastet – für die Straßenfahrt von großer Bedeutung.


Einheitliche Reifen


Weniger für die Straßenfahrt, dafür aber umso mehr für die Fahrt über die Wiese sind die Reifen der Kreiselzettwender von Bedeutung. Hier herrschte Einigkeit: Alle Geräte waren mit Reifen der Größe 16x6,50-8 unterwegs. Mit dem passenden Luftdruck lassen sich damit alle Situationen meistern. Der kann und sollte von Reifen zu Reifen allerdings unterschiedlich sein. Werden die mittleren beiden Reifen mit 1,5 bar und die jeweils beiden äußeren mit 1,0 bis 1,3 bar aufgepumpt, bieten sie den notwendigen Federungseffekt und „ruhigen“ Rollwiderstand für eine boden- und geräteschonende Arbeit.


Wartung: täglich bis gar nicht


Die Wartung und die Pflege entscheiden über ein langes „Leben“ von Maschinen und Geräten. Im Vergleich aller Testgeräte hat uns hier der Vicon Fanex am besten gefallen. Ein Schmiernippel für die hydraulische Grenzstreueinrichtung ist einmal pro Saison zu schmieren – mehr ist nicht zu tun.


Die Schmierintervalle der anderen Teilnehmer reichten von 8 bis zu 50 Stunden, von täglich bis zu einmal pro Saison. Im letzteren Fall spielt die Anzahl der Schmierpunkte eine untergeordnete Bedeutung, weil sich der jährliche Aufwand ohnehin in Grenzen hält.


Preis ist verhandlungssache


Die Preise der angelieferten Testmaschinen gaben keinen Anlass zur Verwunderung. Der Zettwender mit der Basisausstattung, der Claas Volto 65, wies naturgemäß den günstigsten Listenpreis auf. Die größte und am massivsten ausgeführte Maschine, der Fendt Lotus 770, ist die teuerste im Test. Dazwischen liegen nicht nur knappe 6000 €, sondern auch die anderen vier Modelle. Im Mittelfeld reichen die Preise von etwas über 12500 bis etwa 14300 €. Bei diesem Thema gibt es keinen Sieger. Denn zum einen hängen die Differenzen der Listenpreise von Fendt Twister, Krone Vendro, Pöttinger Hit und Vicon Fanex von der jeweiligen Ausstattung ab und zum anderen sind sie geringer als der Verhandlungsspielraum des jeweiligen Händlers vor Ort. Am Ende liegt es also an der Wahl der Ausstattung und am Verhandlungsgeschick. ▶Heinz-Günter Gerighausen


andreas.holzhammer


@topagrar.com

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