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Der Wolf gefährdet den Naturschutz

Lesezeit: 2 Minuten

Eine neue Studie fordert die Regulierung des Wolfsbestandes und eine bessere Förderung der Weide.


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Die Ausbreitung des Wolfes ist für den Naturschutz nicht zielführend. Das ist eine der wesentlichen Aussagen einer Studie der Universität Freiburg an der Sie mitgearbeitet haben. Warum?


Prof. Luick: Naturschutz sehen wir als Warenkorb mit vielen Zielen. Die Ausbreitung des Wolfes ist eines dieser Ziele. Wichtiges Ziel bleibt aber auch die Erhaltung und Entwicklung von artenreichen, extensiven Grünland-Ökosystemen. Dafür brauchen wir Tierhalter, die Weidewirtschaft betreiben. Deren Zahl ist in Deutschland seit 1960 aus verschiedenen Gründen aber mittlerweile um über 90 % gesunken. Wir müssen deshalb dafür sorgen, mit dem Wolf ein akzeptables Miteinander zu gestalten, um großflächige extensive Weidesysteme, aber auch kleine Hobby- und Nebenerwerbsbetriebe mit Weidetieren nicht weiter zu gefährden.


Warum sind Herdenschutzhunde nicht immer eine Option für die Sicherung der Beweidung, insbesondere auf naturschutzfachlich wichtigen Standorten?


Luick: Herdenschutzhunde (HSH) sind eine durchaus geeignete und sehr wirksame Prävention. Dazu gibt es in Deutschland eine zunehmende Anzahl an positiven Beispielen. HSH sind aber nicht für jeden Betrieb und Tierhalter geeignet. Vor allem in der Hobby- und Nebenerwerbshaltung von Schafen und Ziegen ist eine Prävention mit HSH kaum praktikabel. Die Ausbildung und Haltung beansprucht Zeit und sie sind ein erheblicher Kostenfaktor.


Von Zäunen als Schutz vor dem Wolf sind Sie auch nicht gerade begeistert. Warum?


Luick: Sichere wolfsabweisende Zäune haben leider auch die Wirkung, dass sie für andere größere, wandernde Wildtiere eine Barriere darstellen.


Was muss aus Ihrer Sicht passieren, damit die Weidehaltung in Verbreitungsgebieten des Wolfes künftig nicht weiter zurückgeht?


Luick: Unsere Forderungen sind klar: Wir brauchen eine verlässliche und auskömmliche Förderung der Weidehaltung über den Herdenschutz hinaus sowie die vollständige Übernahme aller Kosten, die mit der Prävention und dem Ausgleich von Wolfsrissen entstehen. Außerdem müssen übergriffige Wölfe rasch entnommen werden. Wir brauchen eine echte Entbürokratisierung und eine deutlich bessere monetäre Wertschätzung der außergewöhnlichen Produkte aus extensiver Weidehaltung. Aktuell wird die EU-Agrarpolitik neu verhandelt. Daher besteht jetzt die Chance, sinnvolle und auskömmliche Instrumente für die Weidehaltung zu entwickeln.


silvia.lehnert@topagrar.com

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