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Die Bauern fühlen sich nicht mehr verstanden

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zufriedenheit mit ihrem Beruf ist bei den süddeutschen Landwirten gedämpft. Das zeigt das Ergebnis unserer top agrar Südplus-Umfrage. Es fehlt an Wertschätzung und Anerkennung.


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Wie gut fühlen sich Landwirte von der Gesellschaft verstanden? Und wie zufrieden sind sie mit ihrem Beruf? Volksbegehren wie „Rettet die Biene“ in Süddeutschland und Volksinitiativen in der Schweiz (z.B. „Eine Schweiz ohne synthetische Pestizide“) erwecken den Eindruck, als entstehe eine immer größer werdende Kluft zwischen landwirtschaftlicher und nicht-landwirtschaftlicher Bevöl-kerung. Eine länderübergreifende top agrar-Umfrage zur Selbstwahrnehmung sollte Antworten bringen. Insgesamt 604 Personen haben teilgenommen, 153 aus Deutschland, 283 aus der Schweiz und 168 aus Österreich.


Und während vor allem ein Großteil der Schweizer Bauern in der Umfrage „Spieglein, Spieglein an der Wand“ angab, mit ihrem Beruf zufrieden zu sein (95%), fielen die Antworten in Deutschland bei Weitem nicht so positiv aus.


Missverstanden und Kritisiert


Vielmehr erscheint die Zufriedenheit der Bauern gedämpft. Nur 30% der deutschen Umfrage-Teilnehmer sind mit ihrem Beruf „sehr zufrieden“, 4% sind unzufrieden (Übersicht 1). Die Hälfte fühlt sich in ihrem Beruf als Landwirt nicht anerkannt, es mangelt an Wertschätzung der Arbeit.


So erstaunt es nicht, dass die Landwirte aus allen drei Ländern sich nicht sonderlich gut von der nicht-landwirtschaftlichen Bevölkerung verstanden fühlen (Übersicht 2). Wie die Umfrage zeigte, ist das vor allem bei Frauen der Fall. Biolandwirte haben das Gefühl, besser anerkannt zu werden als ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen. Außerdem nehmen sie seltener Kritik und häufiger Interesse an ihrer Arbeit wahr.


Allgemein zeigt die Umfrage, dass die Bäuerinnen und Bauern immer häufiger Kritik an ihrer Arbeit erleben. Die Hälfte der Befragten aus Deutschland wird „oft“ mit Kritik konfrontiert. Während ein Großteil sie sehr ernst nimmt, gaben 26 % an, darauf eher verärgert zu reagieren. Fast alle schätzen es jedoch, von Kollegen oder Konsumenten Feedback zu bekommen. 64% der Befragten haben angegeben, dass sie selten erleben, dass sich die Bevölkerung für ihre Arbeit interessiert.


Medien und Politik prägen


Über 90% der befragten Landwirte aus Deutschland gaben an, dass sich nach ihrem Empfinden das Verhälnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft in den letzten zehn Jahren verschlechtert hat. Hier spielt die Entfremdung und die kritische Berichterstattung durch die Medien eine Rolle. Und obwohl die Bürger mit der Landwirtschaft nicht sonderlich vertraut sind, deuten Meinungsumfragen darauf hin, dass die kritische Sicht auf die Landwirtschaft in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet ist.


Auch politische Entscheidungen hätten einen negativen Einfluss auf die Einstellung der Konsumenten, so die Meinung von 80% der Befragten. Sie sehen die Politik als Entscheidungsträger für die Meinungsbildung der Konsumenten. Die deutschen Landwirte nehmen Pflanzenschutz, die Tierhaltung und die Verschmutzung von Böden und Gewässern als häufige Kritikpunkte wahr (Übersicht 3). Nur wenige Befragte können die Kritikpunkte nachvollziehen und sehen sie als berechtigt an.


Geschätzt würden durch die Gesellschaft hingegegn die qualitativ hochwertigen Produkte und die Pflege des Landschaftsbildes.


Stimmung bei uns negativ


Was bei den Ergebnissen der Umfrage besonders auffällt: Die Einschätzungen der deutschen Bauern sind in fast allen Punkten negativer als die der Kollegen in Österreich und der Schweiz. Während fast 60% der Schweizer und österreichischen Bauern der Überzeugung sind, dass die Gesellschaft mit der Landwirtschaft zufrieden ist, stimmen dem nur 28% der deutschen Landwirte zu. ▶


Nadine Maier


anja.rose@topagrar.com

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