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topplus Reportage

„Die beste Alternative“

Lesezeit: 3 Minuten

Familie Mederle aus Schwaben lässt ihre Ferkel seit April lokal betäuben. Ihre anfängliche Skepsis ist verflogen.


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Wie reagieren die Ferkel auf eine Injektion in den Hoden? Und wie groß ist der Mehraufwand, wenn unsere Hoftierärztin bei jeder Kastration dabei sein muss? Diese Fragen stellten sich Berthold Mederle, seine Frau Daniela und sein Sohn Stephan aus Hafenreut im Landkreis Donau-Ries, als die Ringgemeinschaft Bayern im Fühjahr für die lokale Betäubung warb.


„Wir brauchen Eine Lösung“


Weil die Ferkelerzeuger, die ihre Herde mit 150 DL-Sauen im 3-Wochen-Rhythmus fahren, wie die meisten ihrer Berufskollegen die übrigen Alternativen zur betäubungslosen Kastration kritisch beurteilen, ließen sie es auf einen Versuch ankommen. „Wir brauchen bis Ende nächsten Jahres ein Verfahren, das in der Praxis funktioniert.“


Inzwischen haben Mederles vier Ferkelgruppen à 20 Würfe von ihrer Hoftierärztin Michaela Gross vor dem Kastrieren lokal betäuben lassen. Dabei gehen sie wie folgt vor:


  • Die Kastration erfolgt alle drei Wochen jeweils am Dienstagvormittag nach der Geburtswoche.
  • Am Morgen das Kastrationstages impfen sie alle Tiere gegen Mykoplasmen, ziehen bei den weiblichen Tieren die Ohrmarken ein, behandeln die männlichen Tiere mit Metacam und setzen alle Ferkel zurück in die Bucht.
  • Wenn die Hoftierärztin auf den Betrieb kommt, nimmt Berthold Mederle die männlichen Tiere noch einmal aus der Bucht und setzt sie in die Kiste vor der Abferkelbucht.
  • Danach führt Michaela Gross die lokale Betäubung in die Hoden durch.
  • Im Abstand von zehn Minuten kastriert dann Daniela Mederle die betäubten Ferkel.


Parallel zieht Stephan Mederle den Ferkeln noch die Ohrmarken ein.


Weil die Ferkel vorbereitet sind und die Hoftierärztin kontinuierlich arbeiten kann, benötigt sie für die lokale Betäubung der 100 Ferkel ca. 45 Minuten. „Insgesamt brauchen wir für die kompletten Arbeiten nur eine Viertelstunde länger“, ist Stephan Mederle positiv überrascht.


Ferkel bleiben munter


Die Schmerzausschaltung bei der eigentlichen Kastration ist gut, Verluste gab es bisher keine. Ihn freut, dass die meisten Ferkel nach der Kastration sofort wieder munter sind und ans Gesäuge gehen. Auch die Kosten halten sich in Grenzen. Alles in allem zahlen Mederles für die lokale Betäubung weniger als 1 € pro Ferkel.


„Diese Variante wäre für die vielen kleinen Betriebe eine echte Alternative“, ist Stephan Mederle überzeugt. „Wir werden jedenfalls daran festhalten und hoffen, dass sie noch zugelassen wird.“


Auch Tierärztin Michaela Gross ist nach anfänglicher Skepsis überzeugt: „Aus meiner praktischen Erfahrung ist die lokale Betäubung schonender und riskoärmer für die Tiere als die übrigen Verfahren. Ich halte sie für die beste Alternative, um unter Betäubung zu kastrieren.“

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