„Es gab Zeiten, da sind wir am Krückstock gegangen. Als die Ferkelpreise vor einigen Jahren im Keller waren, haben wir für jeden Lkw, der vom Hof gefahren ist, draufgelegt. Ein Zustand, der für die ganze Familie zermürbend war und den ich nicht noch einmal erleben möchte. Mein Zuständigkeitsbereich ist vor allem die Hege und Pflege der Ferkel sowie die Geburtsbetreuung. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiv mit der Homöopathie und behandle unsere Tiere nach diesem Verfahren.

Auch die Prüfung zum Lernort Bauernhof habe ich abgelegt und würde gerne noch mehr Kinder hierher auf den Hof holen. Denn ich finde, dass wenigstens die Kinder aus dem Dorf unsere Sauenhaltung kennen sollten. Die Entfremdung wird immer größer, woher sollen sie es sonst lernen?

Allerdings habe ich mit den Tieren, der Buchführung und zwei Pflegefällen aktuell eine ausgefüllte Woche. Eigentlich arbeite ich an sieben Tagen. Im Januar waren wir seit 19 Jahren zum ersten Mal wieder alle gemeinsam im Urlaub. Unsere Kinder öffnen unseren Blickwinkel, durch sie wird uns bewusst, dass Auszeiten wichtig sind. Egal wie arbeitsreich und schwierig es auch ab und zu ist: Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen.“