Familie Greis bewirtschaftet einen Milchvieh- und Ferienhof in Roßhaupten. Josefine Greis (56) und Schwiegertochter Anna Greis (28) unterstützen sich gegenseitig.

Josefine Greis ist gelernte Bürokauffrau und stammt nicht aus der Landwirtschaft. Mit ihrem Mann hat sie drei erwachsene Kinder. Ihr Sohn Florian hat den Grünland- und Milchviehbetrieb im Mai übernommen. Die Hauptaufgaben der Altenteilerin waren bisher die Büroarbeit, die Organisation der Ferienwohnungen und die Versorgung der Kälber. Seit ihre Schwiegertochter mit in die Landwirtschaft eingestiegen ist, wird sie im Büro und im Stall von Anna Greis unterstützt.

Der Kontakt fehlt

„Ich bin gerne Bäuerin und es liegt mir viel daran, den Feriengästen das Leben einer Landwirtsfamilie näherzubringen. Seit November 2020 hatten wir nun aber niemanden mehr hier“, sagt Josefine Greis. „Für mich sind die vier Ferienwohnungen Einnahmen und für den Betrieb das zweite Standbein.“

Für den Ausfall bekommt sie keine Hilfen, da die Haupteinnahmequelle der Familie die Landwirtschaft ist. „Vielmehr als die Einnahmen fehlen mir aber die Kontakte zu den Gästen und der Austausch, den wir führen – seit 36 Jahren bin ich diesen gewohnt“, erzählt sie. „Es ist schwierig, weil es aktuell keine Perspektive gibt und wir immer weiter von Lockdown zu Lockdown vertröstet werden.“

Auch wenn die Milchviehhaltung und der Ferienhof viel Arbeit bedeuten, so möchte sie beides nicht missen. „Zwischen all der Arbeit haben wir uns schon immer Auszeiten für uns und unsere Kinder genommen“, sagt die Altenteilerin. „Früher waren wir auf einen Betriebshelfer angewiesen. Jetzt wissen wir, unser Sohn und seine Familie sind da und wir können sorgloser planen.“

Das Schönste für die Kinder

Schwiegertochter Anna Greis ist gelernte Steuerfachangestellte und auf einem Hof aufgewachsen. 2016 heiratete sie in den Betrieb ihres Mannes ein und hat mit ihm zwei Kinder. Ihre Hauptverantwortlichkeiten liegen in der Kinderbetreuung und dem Haushalt sowie der Büroarbeit. „Und wenn ich im Stall gebraucht werde, helfe ich“, sagt die 28-Jährige. „Wir halten zusammen.“

Für die Familie wünscht sie sich, dass die drei Generationen auf dem Hof weiterhin gut zusammen leben und arbeiten können. Denn die Arbeit auf dem Hof schätzt sie sehr – auch wenn die Tierhaltung keine Sonn- und Feiertage kennt. „Ich bin froh, dass ich bei meinen Kindern zu Hause sein kann“, sagt sie. „Es ist schön, dass sie mit Tieren groß werden und ich ihnen mein Wissen über Tiere und Pflanzen weitergeben kann.“