Der neue Laufstall von Familie Kienle sichert Milchkühen und Jungvieh höchsten Haltungskomfort und erlaubt effiziente Arbeitsroutinen. Ein verdienter 2. Platz beim Südplus-Stallbauwettbewerb.
Der Stall von Familie Kienle in Meersburg-Baitenhausen (Bodenseekreis) ist schon von Weitem ein Blickfang: Denn vom straßenseitig angebrachten Curtain blicken Kühe im Großformat herab. Dieser ausgefallene Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit war aber nur das I-Tüpfelchen für die Vergabe des 2. Platzes in der Kategorie Laufstall. Denn die Hauptpunkte holte sich der Familienbetrieb mit einem gelungenen Sonderbereich, kurzen Arbeitswegen, einer guten Eingliederung des Jungviehs sowie Maßnahmen zur Emissionsminderung.
Großzügige Strohbucht
Der Melkroboter trennt den Sonderbereich am Eingang von den dreireihig angeordneten Tiefboxen mit Stroh-Kalk-Einstreu (siehe Grundriss). Für abkalbende Kühe steht dort eine großzügige Strohbucht mit 72 m² bereit. Daneben gibt es elf Tiefboxen für Trockensteher sowie drei für selektierte Tiere. Dass Siegfried Kienle bei der Planung die tägliche Arbeitsroutine durchgespielt hat, merkt man. „Der Stall soll mit einer Arbeitskraft zu bewirtschaften sein!“, sagt er.
Dachüberstand für Kälber
Von der Abkalbebox gelangt er auf kurzem Wege und sauberen Fußes zu den überdacht stehenden Kälberhütten außerhalb des Stalles. Diese wiederum sind von der Milchküche schnell zu erreichen. Im fest installierten Klauenpflegestand neben dem Roboter kann er kurzfristig auffällige Tiere behandeln.
Damit der Harn schnell abfließt und Emissionen gesenkt werden, hat der Junglandwirt einen neuartigen Rillenboden aus Betonfertigteilen auf den Laufgängen verlegt. Die breiten, ebenen Übergänge sind mit Spalten versehen. Jenseits vom Futtertisch ist das gesamte Jungvieh untergebracht: Die Kleinen in Tiefstreu mit Klimadeckel, die Größeren in Hochboxen mit Komfortmatten. Den Platzkosten von 16250 € (inkl. zwei Fahrsilos und Güllegrube) muss man zugutehalten, dass das Jungvieh integriert ist. Die Kühe, die aus der Anbindung kamen, haben das erste Jahr im neuen Stall gut bewältigt. So können Siegfried Kienle und Partnerin Nadine Alber erstmal durchatmen. ▶
silvia.lehnert@topagrar.com
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Der neue Laufstall von Familie Kienle sichert Milchkühen und Jungvieh höchsten Haltungskomfort und erlaubt effiziente Arbeitsroutinen. Ein verdienter 2. Platz beim Südplus-Stallbauwettbewerb.
Der Stall von Familie Kienle in Meersburg-Baitenhausen (Bodenseekreis) ist schon von Weitem ein Blickfang: Denn vom straßenseitig angebrachten Curtain blicken Kühe im Großformat herab. Dieser ausgefallene Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit war aber nur das I-Tüpfelchen für die Vergabe des 2. Platzes in der Kategorie Laufstall. Denn die Hauptpunkte holte sich der Familienbetrieb mit einem gelungenen Sonderbereich, kurzen Arbeitswegen, einer guten Eingliederung des Jungviehs sowie Maßnahmen zur Emissionsminderung.
Großzügige Strohbucht
Der Melkroboter trennt den Sonderbereich am Eingang von den dreireihig angeordneten Tiefboxen mit Stroh-Kalk-Einstreu (siehe Grundriss). Für abkalbende Kühe steht dort eine großzügige Strohbucht mit 72 m² bereit. Daneben gibt es elf Tiefboxen für Trockensteher sowie drei für selektierte Tiere. Dass Siegfried Kienle bei der Planung die tägliche Arbeitsroutine durchgespielt hat, merkt man. „Der Stall soll mit einer Arbeitskraft zu bewirtschaften sein!“, sagt er.
Dachüberstand für Kälber
Von der Abkalbebox gelangt er auf kurzem Wege und sauberen Fußes zu den überdacht stehenden Kälberhütten außerhalb des Stalles. Diese wiederum sind von der Milchküche schnell zu erreichen. Im fest installierten Klauenpflegestand neben dem Roboter kann er kurzfristig auffällige Tiere behandeln.
Damit der Harn schnell abfließt und Emissionen gesenkt werden, hat der Junglandwirt einen neuartigen Rillenboden aus Betonfertigteilen auf den Laufgängen verlegt. Die breiten, ebenen Übergänge sind mit Spalten versehen. Jenseits vom Futtertisch ist das gesamte Jungvieh untergebracht: Die Kleinen in Tiefstreu mit Klimadeckel, die Größeren in Hochboxen mit Komfortmatten. Den Platzkosten von 16250 € (inkl. zwei Fahrsilos und Güllegrube) muss man zugutehalten, dass das Jungvieh integriert ist. Die Kühe, die aus der Anbindung kamen, haben das erste Jahr im neuen Stall gut bewältigt. So können Siegfried Kienle und Partnerin Nadine Alber erstmal durchatmen. ▶