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„Die Maschine kann nicht alles“

Lesezeit: 3 Minuten

Hans Bachner überstimmt schon mal den Computer bei Lüftung und Temperatur im Stall. Das Privathofprogramm honoriert seinen Einsatz für mehr Tierwohl.


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Spricht man Hans Bachner auf seinen Abnehmer Wiesenhof an, stellt er eines gleich klar: „Die sind besser als ihr Ruf.“ Er schätzt vor allem die gute Betreuung.


Bei überbetrieblichen Unregelmäßigkeiten, z.B. bei Futter oder Küken, kümmere sich Wiesenhof sehr schnell. Und bei Bedarf komme ein Berater zweimal wöchentlich und unterstütze ihn. Das war aber lange nicht mehr nötig.


Totale Transparenz.

Dennoch scheint im Stall der Bachners im Kreis Landshut viel Durchgangsverkehr zu herrschen. Neben dem Veterinäramt kommen auch Wiesenhof, der Deutsche Tierschutzbund und weitere beteiligte Organisationen unangekündigt vorbei.


„Von Januar bis März hatten wir neun Betriebskontrollen“, erinnert sich Bachner. Der Betriebsleiter findet das in Ordnung. Mit der Transparenz schütze man sich nach außen. „Und transparenter als bei uns geht es nicht“, sagt er.


Fragt man ihn nach dem täglichen Arbeitsaufwand, muss er lange überlegen. Vielleicht zwei Stunden pro Tag mit Ein- und Auslass in den Wintergarten, schätzt er zunächst. Er kontrolliert morgens und abends, ob die Tiere gesund sind, ob ihnen zu warm oder zu kalt ist und ob er Tränken und Futterlinien schon höher hängen muss.


Der Mist darf nicht zu feucht werden, auch das müsse man regelmäßig prüfen. „Nur, wenn man rechtzeitig reagiert und z.B. Heizung und Belüftung anpasst, bleiben die Tiere gesund“, sagt er.


Es helfe ihm, Küken auch mal zu fangen und Federn, Kloake und Kot genauer anzuschauen. Bei der Temperatur verlässt er sich eher auf seine Tierbeobachtung als auf den Stallcomputer: „Der Computer regelt nach Daten, wir regeln nach den Bedürfnissen der Tiere“, sagt er. Letztlich seien es dann vermutlich schon mehr als zwei Stunden täglich, eigentlich beschäftige er sich den ganzen Tag über immer wieder mit den Hähnchen. „Das kann und soll man nicht in Stunden rechnen“, sagt er schließlich.


Die intensive Betreuung zahlt sich aus. Die Tiere sind so gesund, dass der Betrieb in den letzten drei Jahren ohne eine einzige Antibiotikagabe auskam.


Kein Honigschlecken.

Das große Geld lasse sich mit dem Premiumprogramm Privathof dennoch nicht verdienen. Der Aufschlag liege bei ca. 30% im Vergleich zum Wiesenhofpreis für konventionelle Hähnchen. Dieser sei aber oft bereits niedriger als bei anderen konventionellen Abnehmern.


Der Aufschlag dürfte daher unter dem Strich eher knapp die Kosten für die geringe Belegdichte sowie das Beschäftigungsmaterial decken. „Ein Honigschlecken, wie es viele vermuten, ist das Programm nicht“, sagt Bachner. Im Gegenzug sei Wiesenhof den Lieferanten treu und kümmere sich um eine schnelle Wiederbelegung nach dem Ausstallen. Und wenn der Stall doch mal einige Tage länger leer steht? „Dann ist mir das immer noch lieber, als auf Halde zu produzieren“, gibt er zu bedenken.


Unter dem Strich ist er mit dem Programm zufrieden, nicht zuletzt, weil er die Tiere intensiver betreuen kann. „Ein guter Mäster will für seine Tiere da sein“, sagt er.

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