Obwohl sich der Ausbau der Sauenhaltung auf dem Papier rechnen würde, denkt Familie Schleicher aus Neuenstein nun eher an eine Investition in erneuerbare Energien.
Die GbR von Hans-Otto und Andrea Schleicher aus Neuenstein-Tannen (Hohenlohekreis) hat die klassische Betriebsentwicklung in Hohenlohe hinter sich: „Mitte der 1980er Jahre waren wir ein Gemischtbetrieb mit 14 Milchkühen und 50 Muttersauen. Heute halten wir 450 Sauen und bewirtschaften 150 ha.“ Hinter dem Familienbetrieb mit einer Fremd-Ak liegen insgesamt fünf Erweiterungsschritte. Der letzte war 2014 der Bau eines Aufzuchtstalles für 1000 Ferkel. Zwei Jahre zuvor wurden 250000 € in die Gruppenhaltung der Sauen investiert.
„Die Spezialisierung auf die Ferkelerzeugung hat sich bewährt. Für ein geschlossenes System fehlt uns die Fläche“, sagt der Betriebsleiter.
Die Ferkel gehen seit Jahren an vier Mäster im Radius von 20 km, die für das Gutfleischprogramm von Edeka produzieren. „Mit unseren Partien von 200 bis 250 Ferkel sind wir ein gefragter Partner.“
Durch die hohen Pachtpreise ist ein Teil der Tierhaltung bereits gewerblich. Ihre Gülle sowie Mist von anderen Betrieben verwerten sie seit 2016 über die eigene 75 kW-Biogasanlage. „Dieses Standbein sowie die Photovoltaikanlagen mit insgesamt 120 kW halfen uns, Preistäler besser zu überstehen“, sagt Hans-Otto Schleicher. Die Abwärme der Biogasanlage nutzen sie für den kompletten Betrieb und zwei weitere Nachbarhäuser.
Mit Achim Schleicher steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern. In seiner Abschlussarbeit hat der junge Mann mehrere Optionen für die Zukunft seines künftigen Betriebes durchgerechnet: „Die Erweiterung der Sauen war dabei die ökonomischste Variante. Solange aber die Gesetzeslage so unsicher ist, bleibt die weitere Entwicklung offen.“
Bewusste Betriebsnachfolge
Ob die freie Abferkelung funktionieren kann, hat der Jungunternehmer selbst anhand von zwei Buchtenfabrikaten ausprobiert. „Die Erdrückungsverluste waren fast doppelt so hoch wie im Kastenstand.“ Kommt das Verbot, bräuchte er 30% mehr Fläche im Abferkelstall.
Achim Schleicher hat sich trotz der vielen Fragezeichen in der Schweinehaltung bewusst für die Übernahme des elterlichen Betriebes entschieden: „Wir werden das Beste daraus machen und vermutlich weiter in die Energieerzeugung investieren.“ -sl-
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Obwohl sich der Ausbau der Sauenhaltung auf dem Papier rechnen würde, denkt Familie Schleicher aus Neuenstein nun eher an eine Investition in erneuerbare Energien.
Die GbR von Hans-Otto und Andrea Schleicher aus Neuenstein-Tannen (Hohenlohekreis) hat die klassische Betriebsentwicklung in Hohenlohe hinter sich: „Mitte der 1980er Jahre waren wir ein Gemischtbetrieb mit 14 Milchkühen und 50 Muttersauen. Heute halten wir 450 Sauen und bewirtschaften 150 ha.“ Hinter dem Familienbetrieb mit einer Fremd-Ak liegen insgesamt fünf Erweiterungsschritte. Der letzte war 2014 der Bau eines Aufzuchtstalles für 1000 Ferkel. Zwei Jahre zuvor wurden 250000 € in die Gruppenhaltung der Sauen investiert.
„Die Spezialisierung auf die Ferkelerzeugung hat sich bewährt. Für ein geschlossenes System fehlt uns die Fläche“, sagt der Betriebsleiter.
Die Ferkel gehen seit Jahren an vier Mäster im Radius von 20 km, die für das Gutfleischprogramm von Edeka produzieren. „Mit unseren Partien von 200 bis 250 Ferkel sind wir ein gefragter Partner.“
Durch die hohen Pachtpreise ist ein Teil der Tierhaltung bereits gewerblich. Ihre Gülle sowie Mist von anderen Betrieben verwerten sie seit 2016 über die eigene 75 kW-Biogasanlage. „Dieses Standbein sowie die Photovoltaikanlagen mit insgesamt 120 kW halfen uns, Preistäler besser zu überstehen“, sagt Hans-Otto Schleicher. Die Abwärme der Biogasanlage nutzen sie für den kompletten Betrieb und zwei weitere Nachbarhäuser.
Mit Achim Schleicher steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern. In seiner Abschlussarbeit hat der junge Mann mehrere Optionen für die Zukunft seines künftigen Betriebes durchgerechnet: „Die Erweiterung der Sauen war dabei die ökonomischste Variante. Solange aber die Gesetzeslage so unsicher ist, bleibt die weitere Entwicklung offen.“
Bewusste Betriebsnachfolge
Ob die freie Abferkelung funktionieren kann, hat der Jungunternehmer selbst anhand von zwei Buchtenfabrikaten ausprobiert. „Die Erdrückungsverluste waren fast doppelt so hoch wie im Kastenstand.“ Kommt das Verbot, bräuchte er 30% mehr Fläche im Abferkelstall.
Achim Schleicher hat sich trotz der vielen Fragezeichen in der Schweinehaltung bewusst für die Übernahme des elterlichen Betriebes entschieden: „Wir werden das Beste daraus machen und vermutlich weiter in die Energieerzeugung investieren.“ -sl-