Aus dem Heft
Durchwachsene Silphie als Futterpflanze?
Die Durchwachsene Silphie, eine Energie- und Futterpflanze aus Nordamerika, kam mit der diesjährigen Trockenheit an manchen Standorten besser zurecht als der Mais. Der Grund: Sie bildet sehr lange Wurzeln und kann sich so in sehr tiefen Lagen noch Wasser erschließen. „Versuche zeigten, dass noch bis in 2 m Tiefe Feinwurzeln zu finden sind“, erklärt Andrea Biertümpfel von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft. Auf direkt vergleichbaren Standorten erziele die Durchwachsene Silphie sogar 5 bis 10 % höhere TS-Erträge als der Mais. Die Methanausbeute sei allerdings um 10 bis 15 % geringer.
Aufgrund der besseren Trockenheitsresistenz gibt es in süddeutschen Praxisbetrieben erste Versuche zum Einsatz von Silphie-Silage in der Rinderfütterung. Durch die gute Silierfähigkeit und den hohen Zuckergehalt sei diese Idee nicht abwegig, bestätigt Andrea Biertümpfel. In den USA, Russland und aus der ehemaligen DDR gebe es gute Erfahrungen damit. Allerdings fehlen dazu bisher neuere Studien mit heutiger Genetik. „Allein deshalb würde ich die Pflanze nicht bei Hochleistungskühen einsetzen“, rät Biertümpfel.
Der Anbau der Dauerkultur war bisher nicht ganz einfach und sehr teuer, da ausschließlich Jungpflanzen zur Verfügung standen. Seit kurzem gibt es vorbehandeltes Saatgut, das laut Dr. Maendy Fritz vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing in der Praxis bereits gut funktioniere und deutlich günstiger sei. „Daher gehe ich davon aus, dass die Anbaufläche von heute bundesweit ca. 500 ha weiter steigt.“ Zuwächse werden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg verzeichnet.