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Lesezeit: 3 Minuten

Christine und Markus Christ haben einen Pigport-Stall mit 300 Plätzen gebaut. Das rechnet sich, weil sie alle Schweine an einen Metzger vermarkten.


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Als Christine und Markus Christ 2015 einen Strohstall für 300 Plätze bauten, wollten sie eigentlich ihre Direktvermarktung ausbauen. Das Hauptstandbein ihres Zuerwerbsbetriebes in Liebenstadt im Landkreis Roth war bis dahin die Geflügelhaltung mit 450 Legehennen sowie Masthähnchen, -enten und -gänsen.


Sie entschieden sich für einen Strohstall nach dem Pigport-4-System und siedelten diesen aus. Damit kamen sie den Wünschen ihrer bisherigen Kunden nach höherem Tierwohl entgegen und beugten Konflikten mit den Anwohnern vor.


Investition war Glücksfall:

Die Investition erwies sich als Glücksfall. Denn inzwischen vermarktet das Ehepaar – vertraglich abgesichert – alle Schweine an eine nur wenige Kilometer entfernt gelegene Metzgerei. Diese holt jeden Montag 20 Schweine mit ca. 120kg Lebendgewicht ab und zahlt dafür einen Zuschlag, der die Mehrkosten für die Strohhaltung ausgleicht.


Der 12 mal 72 m lange Stall ist in zehn Zwei-Flächen-Buchten unterteilt, die jeweils für 30 Schweine Platz bieten (siehe Übersicht). Jedem Tier stehen dabei etwa 1,3m3 Platz zur Verfügung. Christs konnten die Investitionskosten auf 650 € pro Mastplatz begrenzen, weil sie sehr viel Eigenleistungen erbrachten.


Die offene Seite der Pultdachhalle lässt sich temperaturgesteuert mit einer Wickelfolie verschließen.


Markus Christ entmistet zweimal pro Woche mit dem Frontlader und streut die Buchten frisch ein. „Der Strohbedarf liegt bei 30 kg pro erzeugtem Mastschwein“, so der Landwirt. Den zusätz-lichen Arbeitsaufwand gegenüber konventioneller Haltung schätzt er inklusive Strohbergen, Einstreuen, Ausmisten und Mistfahren auf ca. 1,5 Stunden pro Mastplatz.


„Wenn ich 20€ pro Stunde ansetze, dann verursacht mir die Strohhaltung bei 2,8 Durchgängen allein rund 11 € höhere Arbeitskosten pro erzeugtes Schwein“, gibt Christ zu bedenken.


Hinzu komme noch der um etwa 5% höhere Futterverbrauch durch die Außenklimahaltung, ergänzt Fachberater Bernhard Meyer vom Landwirtschafts-amt Ansbach. Die Tageszunahmen von über 800g seien laut Meyer jedoch vergleichbar mit denen in konventionellen Ställen.


Vorausgesetzt, man achtet auf eine hohe Strohqualität. „Verunreinigtes Stroh kann zu Pilzinfektionen führen oder die Übertragung von anderen Krankheiten fördern“, warnt Christ.


Weil der Metzger den Mehraufwand für die Strohhaltung entlohnt, ist das Ehepaar zufrieden mit seiner Entscheidung. „Die Tiere sind ruhiger“, freut sich Christine Christ, „dank der Bewegung, der Beschäftigung und dem Außenklimareiz.“


Kurze Wege:

Zudem sparen die geregelten Abläufe und die kurzen Wege Zeit. Ein Sauenhalter in 7 km Entfernung liefert dem Betrieb Christ alle zwei Wochen 40 Ferkel, die zunächst zur Vormast im bisherigen Stall an der alten Hofstelle aufgestallt werden. Nach dem Umstallen bleiben die Tiere dann im neuen Stall, bis der Metzger sie abholt.


Auch dieser profitiert von der festen Lieferbeziehung, weil er mit den Strohschweinen aus dem nahe gelegenen Betrieb Christ hervorragend bei seinen Kunden werben kann. Mit Erfolg: Der Metzger nimmt alle Tiere von Familie Christ ab.Kontakt: berenike.kroeck@topagrar.com

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