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Ein Hühnerparadies

Lesezeit: 3 Minuten

Im Betrieb Keyl haben 3000 Hennen einen Auslauf mit Pappeln, die anderen 3000 nicht. Die Vorteile des Systems überwiegen.


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Schon wenn die Klappen des Hühnerstalls auf dem Rauhwiesenhof aufgehen, sieht man die Vorteile der Haltung in einer Kurzumtriebsplantage: Hunderte Hühner stürmen regelrecht in den Schutz der Pappeln.


3000 Hühner und 2200 Bäume teilen sich auf dem Betrieb von Familie Keyl in Ebersbach-Roßwälden eine Fläche von 1,6 ha. Das Konzept ist für den Betrieb mit Pensionspferdehaltung, Legehennenhaltung und Ackerbau eine Win-win-Situation – für Hühner, Pappeln und Betriebsleiter.


2017 bauten Manuela und Jonas Keyl einen neuen Hennenstall für 6000 Freilandhühner. Diese sind in zwei Gruppen aufgeteilt. „Für mich war klar, wenn Freilandhaltung, dann möchte ich auch, dass die Tiere tastsächlich raus-gehen und den Auslauf nutzen“, erzählt Jonas Keyl. Im Jahr 2018 pflanzte die Familie deshalb in den Auslauf einer Gruppe 2200 Pappeln.


Ruten statt Stecklinge


Keyls haben Ruten gepflanzt, keine Stecklinge. „Diese sind mit knapp 1 € pro Stück etwas teurer, aber uns war das Risiko zu hoch, dass die Hühner die Stecklinge abpicken“, erklärt der Agraringenieur. Hoch war der Arbeitsaufwand im Jahr der Pflanzung, da er wegen Trockenheit viel bewässern musste.Auch das Hacken und Eggen zur Unkrautregulierung war aufwendig.


Die erste Ernte steht voraussichtlich schon in zwei Jahren an, also bereits vier Jahre nach der Pflanzung. Dann will Keyl zwei der insgesamt sechs Streifen ernten und zu Hackschnitzel verarbeiten. Die restlichen Streifen bieten weiterhin Schutz für die Hühner.


Der Betriebsleiter ist überzeugt von der Hühnerhaltung in der KUP. Denn im Vergleich dazu nutzen seine Hühner in der zweiten Freilandhaltungsgruppe den Auslauf weniger. Obwohl er dort Hecken gepflanzt hat, trauen sich die Hühner nicht so weit weg vom Stall.


Weniger übersichtlich


Einen Nachteil sieht er in der geringeren Übersichtlichkeit in den Baumstreifen. „Der Überblick über die Tiere ist nicht so gut, wenn die Pappeln dichte Blätter tragen“, sagt Jonas Keyl.


Der Agraringenieur hat ganz bewusst eine größere Fläche als notwendig eingezäunt. So kann er immer wieder ohne Probleme Bereiche auszäunen, die kahl gescharrt sind, und neu ansäen.


Insgesamt zieht er ein positives Fazit: „Die Pflege der Pappeln nimmt kaum Zeit in Anspruch, die Kosten sind überschaubar und der Vorteil für die Tiere ist groß. Die Pappeln profitieren von den Nährstoffen und wir davon, dass die Kunden begeistert sind.“


Das Konzept müsse aber zum jeweiligen Betrieb passen und man brauche geeignete Flächen. Er selbst hat Pachtflächen innerhalb der KUP, aber er konnte sich mit den Verpächtern einigen. Ein Problem war, dass er Grünland umbrechen und dafür Ackerland in Grünland umwandeln musste.


Anja Rose

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